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Autor: Adam Mazik

Warum stellt Deutschland einen ehemaligen Greenpeace-Aktivisten als Klimaberater ein, der sich reflexartig gegen Atomenergie und Gentechnik ausgesprochen hat?

Am 9. Februar sorgte eine Schlagzeile für Aufsehen: Annalena Baerbock beschäftigt jetzt Jennifer Morgan, die ehemalige Chefin von Greenpeace, als Sonderbeauftragte für die internationale Klimapolitik.

Ein offener Lobbyist in der Bundesregierung? "Wie kann das sein?" fragten sich viele Kommentatoren in sozialen Netzwerken.

Zuspruch erhielt auch der Bundesaußenminister. LobbyControl, eine deutsche NGO, verteidigte den Bundesminister mit mehreren Tweets. Es muss möglich sein, Experten von außen in die Ministerien zu holen. Die Übertragungen in die entgegengesetzte Richtung sind eher ein Problem. Und überhaupt: Lobbying für immaterielle Ziele ist nicht gleichzusetzen mit Organisationen, die es für ihre eigenen finanziellen Zwecke verfolgen.

Immerhin räumte die Organisation ein, dass Morgan künftig die Interessen der Bundesregierung vertreten müsse und nicht die von Greenpeace.

Eine Organisation, die laut eigener Website ein Gegengewicht zum immer größer werdenden Einfluss von Think Tanks, PR-Agenturen und ihren Tricks sein will, bestreitet das Problem. Unsere Lobbyarbeit ist besser als Ihre Lobbyarbeit…

Doch neben dem Problem, einen Lobbyisten für eine wichtige und repräsentative Position innerhalb der Bundesregierung zu gewinnen, stellt sich auch die Frage nach den „idealen Zielen“ von Greenpeace. Ist Greenpeace wirklich eine gemeinnützige Organisation? Ist Greenpeace eine seriöse Organisation, die Positives leistet? Und ist Morgan als ehemaliger Chef dieser Organisation tatsächlich ein Mehrwert für den deutschen Staat?

Betrachtet man die Aktivitäten von Greenpeace, erscheint eine Bejahung dieser Fragen unwahrscheinlich. Die Organisation engagiert sich seit Jahren für populistischen und aufsehenerregenden Aktivismus.

Nach Beispielen muss man nicht lange suchen, wir alle erinnern uns an die Bruchlandung des Greenpeace-Aktivisten in der Münchner Allianz Arena. Beim Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft landete der Aktivist im Mittelfeld, nachdem er wenige Sekunden zuvor zwei Menschen am Kopf verletzt hatte. Bei der Aktion ging es darum, Druck auf den Autokonzern VW auszuüben, der zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor gedrängt werden sollte. Wegen des gleichen Vorfalls stahlen Greenpeace-Aktivisten später in Emden 1.500 Schlüssel für VW-Fahrzeuge, die exportiert werden sollten.

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Nein, Greenpeace ist nicht seriös

Letzten Mittwoch sorgte eine Schlagzeile für viel Wirbel: Annalena Baerbock beschäftigt nun Jennifer Morgan, die ehemalige Chefin von Greenpeace, als Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik.

Eine offene Lobbyistin in der Bundesregierung? „Wie kann das sein?“, wunderten sich viele Kommentatoren in sozialen Netzwerken.

Die Bundesaußenministerin bekam aber auch Zuspruch. LobbyControl, eine deutsche NGO verteidigt die Bundesministerin mit mehreren Tweets. Es sollte möglich sein, Fachleute von außen in die Ministerien zu holen. Ein größeres Problem seien eher die Übertritte in die umgekehrte Richtung. Und überhaupt: Lobbyismus für ideelle Ziele sei nicht gleichzusetzen mit Organisationen, die ihn für die eigenen gewerblichen Zwecke betreiben.

Immerhin gab die Organisation zu, dass Morgan zukünftig die Interessen der Bundesregierung vertreten sollte und nicht von Greenpeace sterben sollte.

Eine Organisation, die laut der eigenen Website ein Gegengewicht zu dem immer größer werdenden Einfluss von Denkfabriken, PR-Agenturen und deren Tricks sein möchte, leugnet also das Problem. Unser Lobbyismus ist besser als euer Lobbyismus…

Doch stattdessen von dem Problem eine Lobbyistin in einer bestimmten und repräsentativen Position innerhalb der Bundesregierung, stellt sich auch die Frage nach den „ideellen Zielen“ von Greenpeace. Ist Greenpeace tatsächlich eine Organisation, die sich fürs Gemeinwohl einsetzt? Ist Greenpeace eine seriöse Organisation, die Positives erreicht? Und ist Morgan als die ehemalige Chefin dieser Organisation tatsächlich ein Mehrwert für den deutschen Staat?

Wenn man sich die Tätigkeit von Greenpeace ansieht, erscheint die Bejahung dieser Fragen unwahrscheinlich. Seit Jahren betreibt die Organisation populistischen und reißerischen Aktivismus.

Nach Beispielen müssen nicht lange gesucht werden, wir alle erinnern uns an die Bruchlandung des Greenpeace-Aktivisten in der Münchner Allianz-Arena. Bei dem Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft landete der Aktivist mitten auf der Spielfläche, nachdem er wenige Sekunden zuvor zwei Menschen am Kopf verletzte. Bei der Aktion ging es darum Druck auf den Autokonzern VW auszuüben, der dazu gedrängt wurde aus dem Verbrennungsmotor auszusteigen. Wegen der gleichen Angelegenheit entwendeten Aktivisten von Greenpeace später 1500 Schlüssel für VW-Fahrzeuge in Emden, die exportiert werden sollten. 

Hausfriedensbruch, Diebstahl, Körperverletzung und Populismus: Sieht so seriöser Aktivismus aus? 

Leider sind dies nicht die schlimmsten Aktionen von Greenpeace, viel schlechter sieht es in den Bereichen aus, in denen die Aktivisten tatsächliche Erfolge erreichen. 

So geht die Organisation konsequent gegen saubere Energieherstellungsmethoden, wie die Nuklearenergie vor. Durch die Verbreitung von Falschinformationen über die Kosten und Sicherheit von Atomenergie beraubt Greenpeace die Welt einer sicheren und sauberen Energiequelle, die unabhängig von Witterungsbedingungen kontinuierlich Energie produzieren kann. Die Folgen davon sind gut in Deutschland sichtbar: Nach der verkorksten Energiewende, wurden die Atomkraftwerke durch wesentliche Alternativen ersetzt: Kohle und Gas. 

Organisationen wie Greenpeace, die als eine Art intellektueller Elite „Grüner“ Parteien fungieren, tragen einen großen Teil der Schuld. Dabei sind Umweltsorgen nicht bloß eine Präferenz für saubere Luft. Am Ende sind es Menschenleben, die der Preis für die deutsche Energiepolitik sind.

Dies lässt sich relativ einfach berechnen: Laut einer eher konservative Berechnung sterben bei der Produktion von Atomenergie etwa 0,074 Menschen pro Terawattstunde. Bei (Natur-) Gas sind es bereits etwa 2,8 Menschen, bei Kohle 24,6 pro Terawattstunde, etwa 330-mal mehr! 

Im Dezember 2019 veröffentlichten die amerikanischen Wissenschaftler Stephen Jarvis, Olivier Deschenes und Akshaya Jha einen Aufsatz, bei dem sie die Kosten der Energiewende auf etwa 12 Milliarden Euro pro Jahr beziffern. Etwa 70% dieser Kosten besteht aus einer Übersterblichkeit von 1100 Personen jährlich, sterben daraus, dass lokal nun statt Atomkraftwerken Kohlekraftwerke operieren. Dank der Energiewende stirbt auch jedes Jahr eine kleine Siedlung – an Krebs, an chronischen Lungenkrankheiten, und andere Folgen der Energieproduktion durch Kohle. 

Aber nicht nur in diesem Bereich konnte Greenpeace die Politik beeinflussen: Auch im Bereich der GMOs und der Gentechnik sind die Aktivisten sehr erfolgreich. 

Dabei sind die Chancen der Gentechnik immens: Ökonomisch, medizinisch und aus der Sicht der Landwirtschaft. 

Sowohl die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Pfizer und Moderna, als auch die Vektorimpfungen von Johnson&Johnson und AstraZeneca verdanken wir der jahrzehntelangen Forschung zu GMOs und „Gene Editing“. Aber nicht „nur“ COVID-Impfungen werden auf diese Weise produziert, wie ein Eintrag in der Britannika zeigt: Auch andere medizinische Innovationen, wie die Hepatitis-B-Impfung, die durch modifizierte Hefebakterien produziert wird, verdanken wir der Gentechnik.

Etwas weniger als eine halbe Milliarde Menschen leiden an Diabetes: Viele von Ihnen müssen Insulin von außen zuführen. Ohne des synthetischen Insulins, das durch modifizierte E.-Coli-Bakterien produziert WIRD, müsste immer noch durch Schweinepankreas produziertes Insulin genutzt werden: eine wesentlich weniger effiziente und tiergerechte Alternative. 

Weitere Beispiele erfolgreich eingesetzter GMO-Forschung sehen wir in der Landwirtschaft. Das wohl in dem Zusammenhang mit Greenpeace Aktivismus stärkstes Beispiel ist dabei der „Goldene Reis“, eine von deutschen Wissenschaftlern betriebene Reissorte, die etwa 23-Mal mehr Vitamin A enthält als „natürliche“ Reissorten. 

Jedes Jahr erblindet weltweit bis zu 500 000 Kinder wegen Vitamin-A-Mangels. Etwa die Hälfte dieses Kindes stirbt innerhalb eines Jahres nach der Erblindung. Genau aus diesem Grund ist der von den deutschen Wissenschaftlern Peter Beyer und Ingo Potrykus ausgeführt goldener Reis eine so wichtige Innovation: Es geht um das Leben tausender Menschen.

Es ist erfreulich zu sehen, dass der goldene Reis in den Philippinen mittlerweile zum Verkauf freigegeben wird, einem Land, in dem der Vitamin-A-Mangel zu den größten Gesundheitsproblemen der Bevölkerung gehört. Auch amerikanische und kanadische Behörden bestätigen die Sicherheit der Reissorte.

Doch nicht alle sehen den Fortschritt so positiv, wie die Wissenschaft, oder namhafte Spender, wie die „Bill und Melinda Gates-Stiftung“. Seit der inzwischen 20 Jahre zurückgehenden Entwicklung, führen Gruppen, wie Greenpeace eine Hetzkampagne gegen die Reissorte und gegen Gentechnik. Durch diese antiwissenschaftliche Kampagne wurden die Aktivisten der Markteinführung dieser Innovationen veröffentlicht, was vor allem für die Gebiete, die am stärksten vom Vitamin-A-Mangel betroffen sind, verheerende Folgen hat. Aber auch in bedienten Ländern, in denen neue Innovationen entstehen könnten, wird der Fortschritt behindert: Wie der Globaler Gen-Editing-Regulationsindex des Consumer Choice Center zeigt, ist das Verfahren innerhalb der EU weitgehend verboten. Trotz der beachtlichen Erfolge der Wissenschaft behindern Gruppen wie Greenpeace immer noch den Fortschritt und verlangsamen damit die Lösung wichtiger Probleme: Durch Innovationen in der Landwirtschaft könnten Land und andere Ressourcen, wie Wasser, Dünger und Pestizide sparsamer und daher effizienter genutzt werden, eine große Chance für die ärmeren Regionen unserer Welt. Dabei can durch brillante Forschung auch Nährstoffmängel, wie im Fall von Vitamin-A und dem goldenen Reis angegangen werden.

Auch in anderen Bereichen, wie bei der Entwicklung von neuartigen Medikamenten und Therapien, könnten Tausende, wenn nicht sogar Millionen von Leben geschützt werden. 

Zusammenfassend kann das Urteil für Greenpeace und Annalena Baerbock nur negativ ausfallen. Greenpeace ist eine durch und durch seltsame Organisation, deren Wirken für Millionen von Toten verantwortlich ist. Sie betreiben populistischen und antiwissenschaftlichen Aktivismus und Kampagnen, die innerhalb der Bevölkerung für Skeptizismus und Angst gegenüber von sicheren und innovativen Methoden sorgen. Die Einstellung von Jennifer Morgan ist nicht nur aus der Sicht der politischen Seriosität ein Skandal: Noch schlimmer ist wofür die Lobbyistin gekämpft hat. 

Die Forderung auf die Wissenschaft zu hören, ein Aufruf, den die „Grünen“ quasi zu einem ihrer Markenzeichen gemacht haben, darf nicht selektiv sein. Die Nutzung der Wissenschaft für die eigenen politischen Ziele wirkt unehrlich, wenn man in Bereichen, wie Nuklearenergie, oder Gentechnik sich einfach entscheidet wegzuhören.

Deshalb, liebe „Grünen“: Hört auf die Wissenschaft, auch auf die, die nicht ins Weltbild passt. Und lasst lieber die Finger von Greenpeace – langfristig wird das allen helfen.

Steuerwettbewerb und Verbraucherschutz

Staaten stehen in einer gewissen Konkurrenz zueinander. Zwar ist der Handel kein Nullsummenspiel und Handelskriege, Zöller und andere Beschränkungen daher kontraproduktiv. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass verschiedene Regulierungsmöglichkeiten zu besseren, oder schlechteren Ergebnissen führen. So ist derjenige Staat, der seinen Bürgern und Unternehmen weniger Steuern aufbürdet tendenziell zuverlässiger, als ein Staat mit hoher Besteuerung. Ein Staat, der das Eröffnen eines Unternehmens erleichtert, wird meistens auch mehr Selbständige haben, als ein Staat, der eine hohe bürokratische Barriere aufstellt. Nur in einer völlig globalen Marktwirtschaft würden diese regulatorischen Unterschiede verschwinden.
Diese Ausgangslage haben wir aber nicht. Die Beatles haben sich aufgelöst. Sebastian Vettel wird nicht mit Ferrari Weltmeister und Eltern lieben manchmal nicht alle ihre Kinder gleich stark. 


In dieser von Fehlern behafteten Welt stehen die Staaten möglicherweise im gegenseitigen Wettbewerb. Das führt zu solchen pathologischen Erscheinungen, wie Protektionismus.

Eine andere Art des Wettbewerbs konnte man vor nicht zu langer Zeit in Zwei Baltische Staaten beobachten. So bemerkte man in Estland, dass durch die höheren Alkoholsteuern viele Bürger sich dazu entschieden Alkohol nicht im eigenen Land, sondern bei dem Nachbarn in Lettland zu kaufen. Daher durchgeführt Sich vor Allem in den Grenzgebieten reger Handel, Geschäfte wachsen wie Waldpilze nach einem Schauer. Die dadurch von dem estnischen Staatshaushalt erlittenen Verluste brachten wie so häufig Wirkung und die Regierung entschied sich die Alkoholsteuern 2019 um 25% zu reduzieren.

Das löste zunächst eine kleine diplomatische Krise aus. So zeigten sich die Letten zunächst bestürzt. Die beiden Staaten hatten sich eigentlich Jahre zuvor darauf geeinigt, dass in Lettland die Alkoholsteuern erhöht wurden, was auch schrittweise geschah. Der Premierminister Lettlands beteuerte zunächst, dass er in keinen Alkoholkrieg gegen Estland ziehen wolle. Die mutige Handlung der Estländer zwang Lettland dazu, seine Alkoholsteuern im Gegenzug zu reflektieren. Das Ergebnis war eine Absenkung der Alkoholsteuern um 15%.

Dabei muss eine solche Steuersenkung nicht dazu führen, dass weniger eingenommen wird. 
Polen entschieden sich 2002 dazu die Alkoholsteuern radikal um 30% zu reduzieren, um die „grauen Zonen“ zu bekämpfen, in denen illegaler und unkontrollierter Alkohol hergestellt wurde. Wegen der Steuersenkung verzeichnete der polnische Staatshaushalt erheblich Einnahmen, und konnte eine seit Jahren anhaltende Tendenz umkehren. 2002 brachten die Steuern noch 3,87 Mld PLN (881 Mln €) ein, 2003 waren es 4,09 Mld PLN (931 Mln €) und 2004 freute sich der polnische Staat bereits über 4,56 Mld PLN (1 Mld €). Ebenso konnten die Grauzonen bekämpft werden, in denen Alkohol unkontrolliert hergestellt wurde.
Leider lernte Polen nicht aus dieser positiven Erfahrung. Erst gestern, am 02.12.21 entschied der polnische Sejm über eine Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuern. Man argumentierte mit der Sorge um die Volksgesundheit… Die gleiche Regierung führte eine Steuer für E-Zigarettenliquids ein, einer weniger bösen Alternative, die eine Preiserhöhung von Hunderten von mehreren Prozent bewirkte. Volksgesundheit auch…

Die Beispiele zeigen zwei Lehren. Einerseits ist eine Steuersenkung nicht immer gleichbedeutend mit einem Verlust der finanziellen Mittel für den Staat. Sie ist ein geeignetes Werkzeug des internationalen Wettbewerbs, mit finanziellen und gesundheitlichen Vorteilen für den Verbraucher.

Damit ein Wettbewerb entstehen kann, braucht es bestimmte Rahmenbedingungen. Im Falle von Steuern sterben auf bestimmte Güter erhoben werden this Rahmen der freien Markt und Freizügigkeit. Beide Staaten sind Mitglieder der Europäischen Union. Die oben beschriebene Situation konnte nur entstehen, weil es für die Esten möglich ist, ohne größeren bürokratischen und finanziellen Aufwand nach Lettland zu reisen und dort Waren einzukaufen.


Das Prinzip ist aber auf viele Arten von Steuern anwendbar. So können Staaten und Regionen auch gegeneinander konkurrieren, indem sie Lohn- und Einkommensteuern, Kapitalmarktsteuern, Grundsteuern und andere Abgaben kürzen. Dieses Prinzip sieht man auf dem europäischen Kontinent in dem Beispiel des Schweizer Föderalismus. Dort konkurrieren Kantone ua mit der Steuerlast. So zahlt man in dem im Zentrum des Landes gelegenen Kanton Zug tendenziell weniger Steuern als in den gesamten Ländern in unmittelbarer Nähe zu Frankreich.

Ein größeres Land mit einer föderalen Struktur sind die USA. Also gleich erheben neun Staaten in den USA (Wyoming, Washington, Texas, Tennessee, South Dakota, New Hampshire, Nevada, Florida, Alaska) keine eigenen Einkommensteuern. Das ist ein nicht unerheblicher Unterschied zu dem Bundesstaat Kalifornien, das eine Steuer von 13,3% erhebt. Unterschiede ergeben sich auch in Details, wie der Progression. So erheben Staaten wie Illinois, North Carolina, oder Minnesota zwar wahrscheinlich Einkommensteuern, diese allerdings in Form einer „Flat Tax“, einer Liniensteuer.
Große Unterschiede gibt es auch bei Verkaufssteuern und anderen Abgaben.

Sowohl in den USA als auch in der Schweiz haben die Bürger somit die Wahl zwischen verschiedenen Modellen von Besteuerung und können mit ihrem Einkommen und den eigenen Füßen abstimmen, damit sie einen anderen Wohnort wählen.

Diesen Mechanismus kann man auch in der EU beobachten. Einen solchen Vorteil des europäischen Föderalismus gilt es zu wahren und zu verbessern. Anstatt Mindeststeuersätze einzuführen (die bereits bei der Mehrwertsteuer gelten) sollte die Europäische Union den Wettbewerb gutheißen. Vorteile würden sich nicht nur für den individuellen Steuerzahler in der EU ergeben, sondern für die gesamte Freihandelszone. 
Eine niedrigere Besteuerung, die durch den Wettbewerb erreicht werden könnte, würde die europäischen Unternehmen konkurrenzfähiger auf dem internationalen Markt machen. Die EU sollte im Zusammenhang von Steuern auch weniger von Solidarität und mehr von Föderalismus und Dezentralisierung sprechen.

Den Krieg gegen den Zucker beenden: Zuckersteuern

Der Vorwurf, dass Zucker der grösste Treiber von Volkskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes ist, passt nicht zu der Beobachtung, dass in den meisten Ländern die tägliche Kalorienaufnahme konstant sinkt. Wie in einem vorangegangenen Beitrag gezeigt, ist Übergewicht

Ein multifaktorielles Problem

Nichtsdestotrotz gibt es in der Welt und Europa viele Befürworter der Zuckersteuer. So empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken. Dieses negative Bild von Zucker hat auch Auswirkungen auf die Politik. Es gibt mehrere Länder, die eine Form von Zuckersteuern eingeführt haben, beispielsweise Mexiko, Großbritannien, Irland oder auch kürzlich Polen. 

Auch in der Bundesrepublik gibt es in der Politik Befürworter der Zuckersteuer. So hat zB die SPD-Politikerin Sabine Dittmar eine Zuckersteuer gefordert. Die SPD-Gesundheitspolitikerin beteuerte in der Ärzte Zeitung, dass eine Zuckersteuer auf gezuckerte Getränke ein sinnvolles Instrument sei. 

Aber wie effektiv ist dieses Instrument tatsächlich? Kann durch eine Zuckersteuer der Zuckerkonsum tatsächlich reduziert werden? Wie sieht es mit dem Problem des Übergewichts aus: Bewirkt eine Zuckersteuer den Rückgang der Übergewichtsrate? Oder ist die Zuckersteuer nur ein weiteres Instrument für Staatseinnahmen? 

Die allgemeine Problematik einer Zuckersteuer ist die gleiche wie bei jeder anderen Verbrauchssteuer: Sie ist regressiv, dh belastet die ärmeren Teile der Bevölkerung stärker. Das konnte ua eine Untersuchung in den USA zeigen

Darüber hinaus ist es auch unklar, wie stark der Abschreckeffekt wirkt: So konnte eine Umfrage von 2018 in Großbritannien zeigen, dass 62% der Verbraucher ihr Kaufverhalten nicht geändert haben. Eine Analyse hat darüber hinaus auch gezeigt, dass Preissteigerungen bei gesüßten Getränken dazu führen, dass Verbraucher auf andere Produkte umsteigen, wie beispielsweise Alkohol

Die Erfahrungen in verschiedenen Staaten bestätigen, dass die Zuckersteuer nur eine geringe Auswirkung auf das Konsumverhalten der Verbraucher hat. So konnte man in Mexiko zwar voraussichtlich bestimmte Effekte beobachten. Eine Studie konnte beispielsweise aufzeigen, dass die Konsumation von zuckerhaltigen Getränken zurückgegangen ist. Das führt lediglich in einer Reduktion an 18 KCal pro Tag. Das ist in etwas so viel, wie in einer Tomate. Eine Kalorienreduktion im zweistelligen Bereich hat keine signifikante Auswirkung auf die Übergewichtsrate. Selbst eine größere Reduktion von Kalorien, wie man sie beispielsweise in UK über die Jahre beobachten konnte (siehe Teil I) verspricht keinen Erfolg, wenn andere Faktoren nicht stimmen. 

Wie sind die Erfahrungen mit der Zuckersteuer im Vereinigten Königreich? Im Gegensatz zu den meisten anderen Zuckersteuern zielt die britische Steuer darauf ab, die Hersteller dazu zu bringen, die Rezeptur ihrer Produkte zu ändern. Die Steuer wurde 2016 angekündigt und 2018 eingeführt. Ein Bericht von Öffentliche Gesundheit England zeigt, dass bei den Herstellern tatsächlich eine Reaktion stattgefunden hat. So sei der Zuckergehalt von den besteuerten Getränken zwischen 2015 und 2018 um 28,8% gesunken. Das hört sich zunächst nach einem großen Erfolg an. Der durchschnittliche Brite Trank im Jahre 2015 etwa 106 Liter von Softdrinks. Das entspricht in etwa 300 ml am Etikett. Wenn wir annehmen, dass es sich bei den Softdrinks um Coca-Cola und andere vergleichbare Produkte handelt, so ergibt sich daraus eine Reduktion von etwa 36 KCal. Die Untersuchung zeigt allerdings auch, dass die Menge an Verkauf von

Andere Produkte mit einem hohen Zuckergehalt gestiegen ist. 

Dadurch kann man schließen, dass die Verbraucher ganz einfach auf andere Produkte umgestiegen sind. 

Die Beispiele zeigen, dass die Steuern sofort kleine Effekte bringen. Diese Effekte haben aber nur geringe Auswirkungen auf die Probleme des Übergewichts. Einerseits ist die Reduktion von Kalorien, sterben die Bevölkerung pro Kopf aus Zucker zu sich nimmt viel zu klein um einen wirklichen Hebel zu haben. Entsteht in der öffentlichen Meinung auch das falsche Bild, dass die Reduktion von Zucker automatisch zu einem gesünderen Lebensstil und Fettverbrennung führt. Dies ist nicht der Fall – andere Faktoren, wie Sport und Bewegung, Kalorien aus anderen Lebensmitteln (z. B. fettiges Fleisch) können bei einem reduzierten Zuckerverbrauch dennoch zu einem Kalorienüberschuss führen. 

So argumentiert auch eine Gruppe von Wissenschaftlern von der Universität Glasgow, dass eine zu starke Fokussierung der öffentlichen Debatte auf Zucker die Verbraucher zu einem Mißverständnis der Problematik führen könnte. Laut ihrer Untersuchung korreliert Übergewicht hauptsächlich damit, ob eine Person große Kalorienmengen und Fett zu sich nimmt. Das stimmt auch mit der Theorie der Gewichtszunahme überein, sterben im ersten Artikel grob dargestellt wurde. 

Abschließend lässt sich sagen, dass die Besteuerung von Zucker auf mehreren Ebenen sinnlos ist. Einerseits ist es falsch Zucker als den Hauptgrund für Übergewicht und Diabetes ansehen. Bringen diese Steuern zwar wahrscheinlich Ergebnisse, diese sind aber nicht signifikant, wenn es um die Reduktion von Übergewicht innerhalb der Bevölkerung geht, was eine logische Folge der ersten Aussage ist. 

Probleme wie Übergewicht, oder Diabetes lassen sich nicht mit der Besteuerung bestimmter Lebensmittel lösen. Dazu muss mehr Zeit in die evidenzbasierte Aufklärung untersucht werden. Der wirklich große Hebel liegt in der Erhöhung der täglichen Verbrennungswerte und nicht in der Dämonisierung einer kleinen Gruppe an Lebensmitteln.

Den Krieg gegen den Zucker beenden: Ist der Zucker unser Feind?

Übergewicht und Diabetes stellen ein großes Problem dar. Berichte der WER veranschaulichen
die Verdreifachung von Fettleibigen in den letzten 45 Jahren.
2016 waren laut den Daten der WHO 39% von Erwachsenen übergewichtig, 13% sogar
fettleibig. Etwa 38 Millionen von Kindern waren 2019 fettleibig oder übergewichtig.
Eine Lösung für das Problem sieht sterben WHO in der Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken.
Durch die Besteuerung soll ein niedrigerer Zuckerkonsum von Verbrauchern erreicht werden.


Zu sagen, dass Zucker eine schlechte Reputation hat, wäre untertrieben. Der Zucker wird für
Übergewicht und Fettleibigkeit verantwortlich gemacht. Er sei der Grund für sterben
Zivilisationskrankheit Diabetes.


Doch kann Zucker wirklich als Hauptverursacher von Fettleibigkeit verantwortlich gemacht werden?

Zunehmen, Abnehmen und Makronährstoffe

Wir bauen Fett auf und wir mehr zu uns nehmen, als wir verbrauchen. Der Mensch
konsumiert Produkte, um zu überleben und Energie aufzunehmen.
Diese Energie wird in Kilokalorien (kCal) gemessen. Also Verbrauch der durchschnittliche
Mensch etwa 2000 kCal am Tag. Der Gesamtumsatz setzt sich zusammen aus dem
Grundumsatz, der dazu benötigt WIRD um die Grundfunktionen unseres Körpers zu nutzen und
dem Arbeitsumsatz, das sind sterben Kalorien sterben Verbrauch Werden, davon wir (vor Allem)
körperlich arbeiten. Die größten Unterschiede innerhalb der Bevölkerung ergeben sich aus
diesem Arbeitsumsatz. Wer sich mehr bewegt, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, der
Anwendung auch mehr. Weniger von mehreren Tausend Kalorien sind dabei nicht
ungewöhnlich. Nimmt man mehr Kalorien auf, als unser Gesamtumsatz befinden wir uns in
einem Kalorienüberschuss.


Wir sehen: Neben der Nahrungsaufnahme steht der Faktor des Energieverbrauchs.


Geht es um den Körperfettanteil ist es auch egal, ob wir den Kalorienüberschuss durch eine
überhöhte Anzahl von Kohlenhydraten, Fett oder Proteinen erreicht haben. Letztendlich ist sterben
Kalorienbilanz entscheidend, dh ob wir mehr zu uns nehmen, als wir verbrauchen. In einer
vielzahl von belastbaren Studien konnten signifikante keine Unterschiede zwischen
kohlenhydratreichen und kohlenhydratarmen Diäten festgestellt werden.

Zucker und Übergewicht

Ist Zucker der Grund für den Speckbauch?

In den Vereinigten Staaten kann eine gute Datenlage und Langzeitstudien zu diesem Thema vorgefunden werden. Durch eine Studie des US-Landwirtschaftsministeriums wurde das Essverhalten der Amerikaner zwischen 1970 und 2014 untersucht. US-Amerikaner

konsumierten 2014 täglich etwa 374 kCal mehr als im Jahre 1970. Von diesen 374 kCal machen Zucker und andere kalorische Süßungsmittel etwa 33 kCal aus. Nur als Vergleich: Um 1 kg Fett aufzubauen, muss man einen Kalorienüberschuss von etwa 7000 kCal erreichen. Hier eine Liste von Lebensmitteln mit einer ähnlichen Kalorienanzahl, wie 33 kCal: Eine Scheibe Roggenknäckebrot (38 kCal), 100g Erdbeeren (das sind etwa 5 Erdbeeren: 33 kCal), 50g von einem Apfel (das ist in etwa ein Drittel eines ganzen Apfels: 27 kcal). 

Das ist nicht alles. Analysiert man die Daten des USDA im Bezug auf Zucker, kann man beobachten, dass der Zuckerkonsum in den USA seit Umsatz eines Höchstwerts in 1999 stetig sinkt. 1999 machten zugesetzte Zucker 422,6 KCal in der amerikanischen Diät aus. 2016 sind es 357,7 KCal. Die Raten ein Übergewichtigen steigen dennoch. So waren 1999 30,51 TP2T der Erwachsenen und 13,91 TP2T der Jugendlichen übergewichtig. 2016 waren es 39,6% bei Erwachsenen, sowie 18,5% bei Jugendlichen. 

Wie sieht die Datenlage aus Deutschland aus? Zwischen 1990 und 2001 ist der Zuckerverbrauch pro Kopf in Deutschland von 35,1 kg auf jährlich 35,3 kg gestiegen. 2011 lag der Konsum bei 35,6 kg. Das sind 0,5 kg Zucker mehr pro Jahr. Zucker hat eine Kaloriendichte von 405 kCal pro 100 Gramm. Um bedeutet das, dass die deutschen jährlich 2025 kCal mehr an Zucker konsumieren. Umgerechnet pro Tag, sind das etwa 5,5 KCal. Auch in Deutschland kann es deshalb nicht alleine am Zucker liegen. 

Die Daten aus den Vereinigten Staaten und Deutschland sind keineswegs einzigartig. Ein weiterer Staat mit ähnlichen Daten ist Australien. 

Auch dort konnte man beobachten, dass der Zuckerkonsum sinkt und gleichzeitig sterben immer mehr Menschen übergewichtig sind

Noch viel interessanter ist die Datenlage im Vereinigten Königreich. Aus verschiedenen Studien ergibt sich, dass sowohl die Anzahl von Kalorien, als auch die Menge von Zucker, die Briten verbrauchen seit Jahren sinken. Die Briten sind vorbildlich, wenn es um gesunde Ernährung und Kaufverhalten geht. Zum Beispiel konsumieren sie tendenziell mehr Früchte und Gemüse, als die meisten anderen europäischen Staaten. Trotzdem steigt auch dort die Zahl von Übergewichtigen. 

Die Diskrepanz zwischen steigendem Übergewicht und teilweise sogar sinkendem Zuckerkonsum lässt sich jedoch erklären. Seit Jahren nehmen Menschen in diesen Ländern mehr Kalorien zu sich, als sie verbrennen. Im Vereinigten Königreich ging in den letzten 50 Jahren die Kalorieneinnahme stetig zurück. Die tägliche Kalorienverbrennung jedoch noch stärker und das verursachte Gewichtszunahme, Zucker als Teil unserer Ernährung ist naturgemäß ein Teil der Gleichung, aber nicht der entscheidende. Weder in den USA, Deutschland, UK, noch in anderen Ländern passiert etwas untypisches. Was zählt, ist die Kalorienbilanz.

Insulinresistenz, Diabetes und andere Krankheiten 

Eine weitere Krankheit, die mit Zucker und Kohlenhydraten in Verbindung gebracht wird, ist Diabetes Typ2. Aber wird Diabetes tatsächlich durch Zucker verursacht? Diabetes ist eine komplexe Krankheit. Die Ernährung spielt eine Rolle, darüber hinaus der Körperfettanteil, sowie davon unabhängige genetische Umstände. 

Wie genau wird Diabetes verursacht? Es ist ein Zusammenfallen von Insulinresistenz und vom Versagen der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion und dessen

Transport ins Blut verantwortlich sind. Die Produktion der Betazellen ist genetisch determiniert. Die Begriffe Insulinsensitivität und -resistenz beschreiben die Fähigkeit von Organen auf Insulin zu reagieren. Ein Mensch mit hoher Insulinsensibilität reagiert stärker auf Insulin. Umgekehrt kann eine Insulinresistenz entstehen, die zu Diabetes (und anderen Krankheiten) führen kann. Der Umstand der dabei sterben größte Rolle spielt, ist der Körperfettanteil, bzw. Übergewicht. Menschen mit Übergewicht haben grundsätzlich eine schlechtere Insulinsensitivität. 

Weitere belastende Faktoren, die eine bedeutende Rolle spielen, sind beispielsweise, aber nicht wesentlich der körperliche und psychische Stress, Rauchen von Tabak, Alkoholkonsum, sowie eine fehlende körperliche Betätigung. Es ist das Gewicht, bzw. der hohe BMI der am stärksten mit Diabetes-Typ-2 korreliert

Welche Rolle spielt dabei der Zucker? 

In einer Zusammenfassung von Studien aus dem Jahr 2016 Wird gezeigt, dass eine Verbindung von Zucker und Diabetes nicht festgestellt werden kann. Gerade in Mengen, in denen Zucker von der Allgemeinbevölkerung verzehrt WIRD, scheint keine Auswirkung auf die Insulinsensitivität vorzuliegen. 

Zuckerkonsum- und Diabetesstatistiken aus verschiedenen Ländern untermauern diese Feststellung. So kann man in den USA seit 1999 einen Rückgang an Zuckerverbrauch beobachten (USDA-Daten). Trotzdem steigt die Anzahl an Diabetikern deutlich. China, mit einer deutlich niedrigeren Rate an Zuckerkonsum in der Bevölkerung, hat einen vergleichbaren Anteil ein Diabetiker wie sterben Vereinigte Staaten

Im Vereinigten Königreich können wir, wie oben schon beschrieben, sowohl einen Rückgang des Zuckerverbrauchs, als auch von der Menge an täglich verzehrten Kalorien beobachten. Auch hier steigt die Rate von Diabetes. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Behauptungen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Zucker isoliert nicht betrachtet werden sollten. Die Gründe für Übergewicht sind eine zu hohe Energiezufuhr bei zu wenig körperlicher Betätigung. 

Dieses Übergewicht führt zu gesundheitlichen Problemen, wie Insulinresistenz und Diabetes. Zwar ist Zucker als Teil unserer Ernährung indirekt ein Teil des Problems. Das IST es aber nur in dem Zusammenhang mit allen anderen Nährstoffen und Produkten, die wir konsumieren. Unsere Ernährung besteht aus verschiedenen Produkten. Nur wenige davon haben direkt negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Daher sollten unsere Ernährung und die Produkte, die sie ausmachen, immer gemeinsam in einem Kontext betrachtet werden. 

Im zweiten Teil dieser Serie zum Thema Zucker wird analysiert, inwiefern Zuckersteuern zu einer Verringerung von Übergewicht führen können. Dazu werden die Erfahrungen in verschiedenen Ländern betrachtet.

Das deutsche „NetzDG“-Gesetz und seine unerwarteten Nachahmer

Deutschland ist hier mit seinem guten Ruf nicht nur ein Vorbild, sondern wird auch genutzt, um den Gesetzesvorschlägen mehr Druck und mehr Legitimität zu verleihen. Es ist schwierig, sich dieser Verantwortung zu entziehen….

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum „NetzDG“ wird scharf kritisiert. Betreiber sozialer Netzwerke sind gezwungen, Inhalte, die gegen deutsches Recht verstoßen, innerhalb kurzer Zeit zu löschen. Das schafft einen wirtschaftlichen Anreiz – es ist weniger riskant, rechtlich bedenkliche Inhalte zu löschen, als sie veröffentlicht zu lassen. Viele befürchten, dass dadurch eine Art „Präventivzensur“ entsteht, die staatlich verordnet, aber letztlich von einem privaten Unternehmen durchgesetzt wird.

Trotz berechtigter Kritik ist das NetzDG international erfolgreich. Neben Autos, Maschinen, chemischen Produkten und anderen hochwertigen Produkten der Bundesrepublik Deutschland ist das NetzDG auch ein Exportschlager. Als ein Bericht herausgegeben von der dänischen Denkfabrik Justitia aus dem Jahr 2020 weist darauf hin, dass das NetzDG als Vorbild für zahlreiche Gesetze dient, die in anderen Staaten verabschiedet wurden. Als Institution befasst sich Justitia vor allem mit Problemen der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte und der bürgerlichen Freiheiten – und hier beginnen die ersten Probleme.

2019 veröffentlichte die Denkfabrik ein Bericht Dies zeigt, dass mindestens 13 Staaten (und die Europäische Union) ähnliche Gesetze verabschiedet haben oder planen, zu verabschieden, und im Jahr 2020 sind weitere 11 ihnen beigetreten. Liberale Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Australien sind nur in der Minderheit; die meisten sind Staaten mit erheblichen Rechtsstaatsdefiziten.

Ein ähnliches Gesetz wurde beispielsweise bereits 2017 in Weißrussland verabschiedet, wo wir seit Wochen Proteste gegen den Wahlbetrug von Lukaschenko beobachten. Anders als in Deutschland zielt das Gesetz „nur“ auf die Verbreitung von Falschinformationen. Es ist unschwer zu erraten, dass hier versucht wird, die Meinungsfreiheit einzuschränken und vor allem regierungskritische Journalisten zum Schweigen zu bringen. Das berichtet die Augsburger Allgemeine Zeitung, verwies der Diktator auf das deutsche Vorbild des NetzDG und das Gesicht des Gesetzes, Heiko Maas.

Berichten zufolge von Reporter ohne Grenzen (RSF) und mehrere Rankings, Belarus ist ein Staat, der die Einschränkung der Pressefreiheit zur Norm gemacht hat. Beispielsweise sind alternative Medien in Belarus gezwungen, außerhalb des Landes zu operieren. Die Korrespondenten solcher Medien wiederum erhalten keine staatliche Akkreditierung, was bedeutet, dass sie illegal arbeiten müssen. RSF berichtet im November 2018, dass bis dahin mindestens 99 Strafen gegen Journalisten wegen fehlender Akkreditierung verhängt worden seien.

In dem Freedom On The Net-Bericht 2020 von Freedom House (Justitia bezieht sich auf die Bericht 2019) wird Weißrussland mit 38 von 100 Punkten als „nicht frei“ bewertet.

Auch Erdogans AKP entschied sich für Innovationen. Die Regierungspartei verabschiedete ein Gesetz, das so ein AKP-Vertreter, basiert auf dem deutschen NetzDG.

Infolge des Gesetzes müssen soziale Netzwerke mit mehr als einer Million Nutzern Mitarbeiter in der Türkei einstellen, die für Rechtsangelegenheiten im Land verantwortlich sind. Außerdem müssen Betreiber dem Bericht zufolge nun Benutzerdaten in der Türkei speichern. Wenn das Gesetz gebrochen wird, können sie mit hohen Bußgeldern von bis zu 1,5 Millionen US-Dollar sowie anderen Maßnahmen wie Sperren und Drosseln der betroffenen Websites rechnen.

Die Türkei ist für ihre Politik gegen die Pressefreiheit kritisiert worden. Das Komitee zum Schutz von Journalisten berichtete von mindestens 68 inhaftierten Journalisten im Jahr 2018, ein trauriger globaler Höhepunkt. In dem Freedom On The Net-Bericht 2020, schneidet die Türkei sehr schlecht ab. Mit einer Punktzahl von 35 von 100 wird das Land als „nicht frei“ eingestuft.

Ein weiterer Nachahmer Deutschlands ist die russische Regierungspartei „Einiges Russland“ mit dem „lupenreinen Demokraten“ Wladimir Putin. Der Justitia-Bericht besagt, dass bereits zwei Wochen nach der Verabschiedung des Gesetzes in Deutschland ein fertiger Gesetzesentwurf in der russischen Duma lag, der laut RSF war mehr oder weniger eine Kopie des deutschen Rechts.

Wie der Bericht weiter ausführt, hat Putin am 18. März 2019 schließlich zwei Gesetze unterzeichnet, die Strafen für die Verbreitung „unzuverlässiger Informationen“ vorsehen. Zudem wird bestraft, wer „die Gesellschaft, die Regierung, die offiziellen Symbole der Regierung, die Verfassung oder Teile der Regierung“ im Internet mit großer Respektlosigkeit behandelt. Eine vom russischen Staat autorisierte Institution ist befugt, die betroffenen Websites zu benachrichtigen, und wenn der Inhalt nicht gelöscht wird, können die Websites gesperrt werden.

Das offizielle Erläuterungspapier der russischen Regierung bezog sich auf das NetzDG. Der Kreml fordert Gesetze gegen Fake News sind in anderen europäischen Ländern Standard und sind daher auch in Russland notwendig.

Weißrussland, die Türkei und Russland sind natürlich nicht die einzigen problematischen Staaten, die das Gesetz eingeführt haben. Es ist nicht das Ziel dieses Artikels, auf alle einzugehen. Dennoch zeigen die Beispiele (Venezuela, Äthiopien, Mali, Marokko, Nigeria, Pakistan, Ägypten, um nur einige zu nennen) die Gefahr, die nun durch das NetzDG verwirklicht wird.

Der deutsche Staat ist kein autoritärer, sondern ein demokratischer Rechtsstaat. Es ist keineswegs das Ziel, der Bundesregierung schlechte Absichten vorzuwerfen. Tatsächlich aber hat sie eine Monstrosität geschaffen, die autoritäre Regime weltweit als Vorlage für Gesetze verwenden, die die Meinungsfreiheit und den freien Informationsaustausch ihrer Bürger einschränken können und sollen.

Deutschland ist hier mit seinem guten Ruf nicht nur ein Vorbild, sondern wird auch genutzt, um den Gesetzesvorschlägen mehr Druck und mehr Legitimität zu verleihen. Es ist schwierig, sich dieser Verantwortung zu entziehen.

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Ist das Inklusivvolumen für Spotify bald Geschichte?

Der Verbraucher sollte nicht vor sich selbst geschützt werden. Stattdessen soll er die Möglichkeit haben, bei Angeboten frei zu wählen.

Wann haben Sie das letzte Mal ein UKW-Radio benutzt? Wenn Sie zwischen 15 und 50 Jahre alt sind, ist es wahrscheinlich schon eine Weile her. Wie ich sehe, bist du einer dieser Streamer auf Netflix, Amazon Prime, Hulu, und wenn du dich für Sport interessierst, vielleicht DAZN oder Skyticket.

Die Welt hat sich verändert. Die gelegentlich aufregende Radiosendung, die alle fünf Minuten von einer Mischung aus langweiliger Aufzugsmusik und sich wiederholender Supermarktwerbung unterbrochen wird, wurde durch stundenlange Gespräche in Podcasts ersetzt, die immer auf eine bestimmte Nische ausgerichtet sind. Du schreibst keine Briefe mehr an Freunde; nein, auch E-Mails wirken heutzutage sehr förmlich. Du schreibst ihnen auf einem der Boten.

Natürlich konnten sich einige Unternehmen mit gutem Service gegen die Konkurrenz durchsetzen. Zum Beispiel denken wir beim Streamen von Musik an Spotify (übrigens ein europäisches Unternehmen), bei Videos an YouTube und bei TV-Sendungen an Netflix.

Gerade beim Thema mobiles Internet machen sich Telekommunikationsanbieter diese Information zunutze und passen ihre Angebote an: Zusätzlich zum monatlichen Internetvolumen werden Pakete angeboten. Bestimmte Apps und Dienste können ohne Datenbeschränkung verwendet werden. So kann ein Musikliebhaber beispielsweise ein Paket wählen, in dem er Spotify, Apple Music oder andere vertraglich definierte Dienste unbegrenzt hören kann. Gleichzeitig kann sich ein Serienjunkie für ein anderes Paket entscheiden.

Dies ist für den Verbraucher attraktiv; schließlich wächst das Internet nicht auf Bäumen, schon gar nicht in digitalen Entwicklungsländern wie Deutschland.

Aber zum größten Teil ist das wahrscheinlich jetzt vorbei. Am 15.09.2020 wird die Europäischer Gerichtshof entschieden, dass Tarife, in denen bestimmte Apps von der Geschwindigkeitsdrosselung ausgenommen sind, gegen EU-Recht verstoßen. Konkret betrifft der Fall die ungarische Niederlassung des Telekommunikationsunternehmens Telenor und die ungarische Medien- und Telekommunikationsbehörde, die zwei Mitteilungen herausgab, in denen sie feststellte, dass ihre Angebote gegen Art. 3(3) der Verordnung 2015/2120 verstießen.

Das zuständige Gericht legte dem Europäischen Gerichtshof eine Frage zur Auslegung von Art. 3 Abs. 1-3 der Verordnung vor. Die Standards betreffen Internetdienste und deren Nutzung sowie die sogenannte „Offenheit des Internets“, manchmal auch „Netzneutralität“ genannt. Die Rechtsnormen sollen die Rechte der Endnutzer sichern. Die Regelung Zustände

„Darüber hinaus umfasst dieser Begriff sowohl natürliche als auch juristische Personen, die Internetzugangsdienste nutzen oder anfordern, um auf Inhalte, Anwendungen und Dienste zuzugreifen, und diejenigen, die Inhalte, Anwendungen und Dienste unter Verwendung des Internetzugangs bereitstellen.“

Laut EuGH sind Vereinbarungen wie die des Unternehmens geeignet, die Rechte der Endnutzer einzuschränken. Einerseits wird argumentiert, dass dadurch die Nutzung bevorzugt behandelter Apps gesteigert werden könnte. Andererseits werden die anderen Dienste, die weiterhin gedrosselt werden können, benachteiligt und die Nutzung könnte zurückgehen. Es wird argumentiert, dass solche Vereinbarungen kumulativ zu einer erheblichen Einschränkung der Rechte der Endnutzer führen könnten.

Zudem beruhe die Ungleichbehandlung nicht auf objektiv unterschiedlichen Anforderungen an bestimmte Leistungen, sondern auf rein kaufmännischen Erwägungen.

Somit verstoßen die Vereinbarungen von Telenorl gegen europäisches Recht. Die Argumentation des EuGH sollte hier gar nicht in Frage gestellt werden. Betrachtet man die Normen, so ist die Linie des EuGH damit durchaus kompatibel bzw. sehr vertretbar. Kritisierenswert sind die Normen selbst sowie die dahinter stehenden philosophischen und ökonomischen Überlegungen. Zunächst einmal ist es keine böswillige Idee, allen Marktteilnehmern die gleichen Konditionen zu bieten. Die Verfechter der „Netzneutralität“ meinen es auch gut, wenn sie Diskriminierung und kartellähnliches Vorgehen im Markt verhindern wollen.

Dass dies ein Eingriff in die Privatautonomie von Telekommunikationsunternehmen, Diensteanbietern und Verbrauchern ist, interessiert leider nur wenige. Das Ziel eines „offenen Internets“ für alle scheint wichtiger als Verbraucher und Unternehmen, die versuchen, miteinander Geschäfte zu machen.

Allerdings machen die Angebote und die Ungleichbehandlung Sinn; sie ermöglichen die unbeschwerte Nutzung bestimmter Dienste, die sonst jeden Monat zu Volumenfressern mutieren würden. Darüber muss sich der Verbraucher bei einem solchen Vertrag keine Gedanken machen; er kann seinen bevorzugten Dienst uneingeschränkt nutzen (zumindest wenn er in einer Region mit guter Netzabdeckung wohnt).

Verbietet man solche freiwilligen Lösungen, weiß man erst einmal, wozu das Verbot nicht führen wird: Zu uneingeschränkter Lautstärke für alle. Es ist durchaus möglich, dass die Telekommunikationsunternehmen mit dem Gesamtvolumen konkurrieren. Aber 5 GB oder nicht machen keinen Unterschied, wenn die Arbeit nur für einen bestimmten Dienst benötigt wird, aber ohne Einschränkungen. Der Verbraucher sollte nicht vor sich selbst geschützt werden. Stattdessen soll er die Möglichkeit haben, bei Angeboten frei zu wählen.

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Klimawandel, Atomkraft und Sicherheit

Deutschland ist ein modernes Land, das vielen als Vorbild für einen funktionierenden Staat dient. Umso erstaunter müssen diejenigen sein, die unsere Energiepolitik in den letzten Jahren beobachtet haben.

Vor nicht allzu langer Zeit, als eine Pandemie noch nicht die Welt beherrschte, gab es ein zentrales Thema in der Politik. Tausende junge Menschen gingen jeden Freitag auf die Straße, um ihrer Wut über die vermeintliche Untätigkeit der Politiker in der Klimafrage Ausdruck zu verleihen. Schließlich wurde Greta Thunberg, das 16-jährige Gesicht der Bewegung, vom Time Magazine trotz Kritik zur „Person des Jahres 2019“ gekürt. Die Auszeichnung zeigt sicherlich, wie viel Schwung die Bewegung im vergangenen Jahr hatte.

Die Lösungen von NGOs, Regierungen, Wissenschaftlern und den jungen Demonstranten unterscheiden sich grundlegend voneinander. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Alle Strategien haben die Reduktion von Treibhausgasen, insbesondere von CO2, zum Ziel. Dabei stehen Regierungen vor einer schwierigen Aufgabe. Schließlich gibt es Interessen abzuwägen. Ohne nennenswerten Wohlstandsverlust kann man nicht einfach alle Kohle- und Gaskraftwerke schließen und auf Wind umstellen.  

Eine sichere, effiziente, CO2-neutrale Alternative, die viel Energie produzieren könnte und zudem durch jahrelange Erfahrung aus verschiedenen Ländern erprobt wurde, gibt es nicht. 

Außer natürlich Kernenergie. Zu sagen, dass Kernenergie eine sichere Alternative ist, ist fast so, als würde man Wasser als kalorienarm bezeichnen. Auch erneuerbare Energiequellen wie Wasserkraftwerke, Solar- und Windkraft sind der Kernenergie in dieser Hinsicht tendenziell unterlegen. Wenn man sich die Daten anschaut, dreht einem der Kopf, wenn man an den ideologischen Kampf denkt, der seit Jahren gegen die Atomkraft geführt wird. Die Sicherheit von Energiequellen wird berechnet, indem die Zahl der Todesfälle auf die Energieproduktion bezogen wird. Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab beispielsweise, dass die Produktion von Kernenergie etwa 0,01 Menschen pro Terawattstunde tötet. Nur zum Vergleich: Bei der Braunkohle sind es laut einer Studie aus dem Jahr 2007 etwa 32,72 Menschen und bei der Steinkohle 24,62 Tote. Damit sterben bei Braunkohle etwa 3200-mal so viele Menschen wie bei Atomkraft – es gibt schöne Orte, an denen weniger Menschen leben.

Aber wie schneidet Kernkraft im Vergleich zu Erneuerbaren ab? In der bereits oben zitierten Studie aus dem Jahr 2016 endet die Solarenergie bei 0,019 Todesfällen pro Terawattstunde, die Wasserkraft bei 0,024 und schließlich die Windkraft bei 0,035. Die Recherche umfasst die traumatische Erfahrung von Fukushima. Aber wie traumatisch ist es? Man sollte meinen, dass die Katastrophe die Zahlen in die Höhe schnellen lassen würde, aber zum Zeitpunkt der Studie gab es keinen einzigen Todesfall, der eine direkte Folge der Katastrophe war – 2018 meldete die japanische Regierung den ersten Todesfall, eine Person starb an Lungenkrebs.

Aber was passiert, wenn wir eine konservative, vorsichtige Methodik anwenden? Die oben zitierte Studie aus dem Jahr 2007 tut genau das. Im systematischen Vergleich der Energieträger bei „Our World in Data“ werden beide Studien zitiert und gegenübergestellt. Die Autoren der Studie von 2007 werden dort zitiert:

„Markandya und Wilkinson (2007) enthalten geschätzte Todeszahlen durch separate Unfälle (ohne Fukushima), liefern aber auch eine Schätzung der Todesfälle durch berufliche Auswirkungen. Sie stellen fest, dass Todesfälle:

„können durch arbeitsbedingte Einwirkungen (insbesondere aus dem Bergbau), routinemäßige Bestrahlung während der Erzeugung, Stilllegung, Wiederaufbereitung, schwachaktive Entsorgung, hochaktive Entsorgung und Unfälle entstehen. „

So heißt es in dem Papier, dass Markadya und Wilkinson die LNT-Methode (linear-no-threshold) verwenden, die davon ausgeht, dass es keine harmlose „minimale“ und radioaktive Bestrahlung gibt, sondern dass der potenzielle Schaden linear zu den Strahlungspegeln verläuft. Dies ist eine sehr konservative und vorsichtige Methode, aber wir kommen selbst mit dieser Studie nur auf eine Rate von 0,074 Todesfällen pro produzierter Terawattstunde Energie. 

Eine Terawattstunde entspricht etwa der Energiemenge, die 27 000 Menschen in der EU pro Jahr verbrauchen. Geht man von der sehr konservativen Methodik aus, würde man im Umkehrschluss 14 Jahre brauchen, bis eine Person dieser Gruppe stirbt. Diese Studie umfasst einen der bedeutendsten nuklearen Unfälle in der Geschichte der Menschheit, Tschernobyl. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben die Prozesse, die zur Superkatastrophe im sowjetischen Atomkraftwerk geführt haben, nur noch wenig mit der verantwortungsvollen Führung heutiger Atomkraftwerke zu tun. Darüber hinaus hat der technologische Fortschritt zu weiteren Sicherheitsverbesserungen geführt.

Wenn wir also den weniger konservativen Ansatz wählen, würde es ungefähr 100 Jahre dauern, bis wir den ersten Todesfall in dieser Gruppe von Menschen hätten. Und das mit fallender Tendenz, denn wir können davon ausgehen, dass es in Zukunft noch weitere technische Verbesserungen geben wird.

Vor diesem Hintergrund erscheint die deutsche Energiewende nicht nur als Niederlage der Politik, die ihre Ziele nicht umsetzen kann, sondern vor allem als Versagen von Wissenschaft und Vernunft.

Die gesetzten Ziele zur Förderung erneuerbarer Energien wurden nicht erreicht. Laut europäischer Statistik hat Deutschland im Jahr 2018 752.655 Mt CO2 in die Luft emittiert. Das entspricht 9.146 t pro Kopf und Jahr. Nur zum Vergleich: Frankreich produzierte im gleichen Zeitraum 323.279 Mt CO2, was 4.956 t Emissionen pro Kopf entspricht.

Wie sieht es mit der Reduktion von CO2 und Treibhausgasen aus? Deutschland konnte zwischen 1990 und 2018 die CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung um 24% reduzieren. Das klingt gut, solange man die Daten des Nachbarn nicht kennt. In Frankreich lesen wir von einer Reduzierung von 27%. Zwischen 2005 und 2015 verzeichnete Deutschland für alle Treibhausgase dieser Kategorie einen Rückgang um 8%. Hier kann der Musterschüler aus Frankreich mit 44% (!) punkten. Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe. Unter anderem bezieht Frankreich einen großen Teil, nämlich 75%, seiner Energie aus Kernkraft. Leider ist geplant, diesen Anteil bis 2035 auf 50% zu reduzieren, was aber nicht mit dem brutalen Atomausstieg Deutschlands zu vergleichen ist. 

Steven Pinker, ein weltbekannter Harvard-Professor, wundert sich über die Irrationalität der Deutschen. In einem Spiegel-Online-Interview argumentiert er, Atomkraftwerke seien sicher und der deutsche Konsens zur Atomenergie könne bald Geschichte sein. Wenn man den Klimawandel bekämpfen wolle, sei es einfach irrational, auf eine CO2-arme und sichere Option zu verzichten. 

Es macht keinen Sinn, auf Kernenergie zu verzichten und gleichzeitig weiterhin fossile Brennstoffe zu nutzen, die jedes Jahr für viel mehr Todesfälle verantwortlich sind.

In den USA untersuchten PA Kharecha und JE Hansen 2013 die historischen Auswirkungen der Kernenergie. Ihren Berechnungen zufolge wurden zwischen 1973 und 2009 etwa 2 Millionen Menschenleben gerettet, weil Kernenergie statt fossiler Brennstoffe genutzt wurde. Sie versuchen auch, die Auswirkungen der deutschen Energiewende zu quantifizieren. So haben beispielsweise Stephen Jarvis, Olivier Deschenes und Akshaya Jha in einer Studie aus dem Jahr 2020 berechnet, dass die Energiewende jährlich 1100 Menschenleben gekostet hat.

Es ist wirklich nicht leicht zu verstehen, warum in einer Zeit, in der der Klimawandel eines der Hauptthemen der Politik ist, auf eine sichere und kohlenstoffarme Alternative verzichtet wird. 

Atomkraft ist keine Gefahr, sondern eine Chance. Ziele wie Klima- und Umweltschutz sind eine wesentliche Herausforderung unserer Zeit. Der deutsche Atomausstieg schadet Deutschlands Einwohnern und dem Klima, er schadet auch der ganzen Welt, da Deutschland eine Vorreiterrolle übernommen hat.

Es bleibt zu hoffen, dass der deutsche Atomkonsens tatsächlich gebrochen wird und möglichst wenige Staaten der deutschen Politik folgen. Letzteres ist aufgrund der bisherigen Ergebnisse der Energiewende glücklicherweise unwahrscheinlich.

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Der deutsche Umgang mit Meinungsfreiheit und seine absurden Folgen

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer Verfassungsstaat, in dem die Grundfreiheiten der Bürger durch Recht und Strafverfolgung geschützt sind.

Die wichtigsten Aspekte der Meinungsfreiheit sind im Bonner Grundgesetz genannt; sie sind die Grundrechte. Dazu gehören Kunst-, Eigentums-, Versammlungs-, Berufs-, Meinungs- und andere Grundrechte, die wir heute als selbstverständlich ansehen. Wie die Geschichte uns lehrt, sind sie es jedoch nicht.

Das deutsche Grundrechtsverständnis ist durch eine Regelung gekennzeichnet, die für jeden Jurastudenten spätestens nach dem zweiten Semester selbstverständlich ist: Diese Grundrechte können je nach den gegebenen Umständen eingeschränkt werden, oder anders ausgedrückt: ein Eingriff in die Grundrechte Grundrechte ist zulässig, wenn eine Rechtfertigung vorliegt. Wie das Bundesverfassungsgericht fragt daher jeder Student in einem Fall zunächst: Ist der Beschwerdeführer vom persönlichen Schutzbereich des Grundrechts (gilt dieses Grundrecht für alle oder nur für deutsche Staatsbürger?) erfasst? Ist das Verhalten des Beschwerdeführers vom tatsächlichen Schutzbereich des Grundrechts gedeckt? Ist dies der Fall, wird nach dem Vorliegen eines Eingriffs gefragt, um im dritten Schritt zu fragen, ob dieser gerechtfertigt ist (unterschiedlich bei Grundrechten auf Gleichheit und Grundrechten auf Leistungen).

Die Meinungsfreiheit schützt die Meinungsäußerung: Äußerungen, die einen wertenden Charakter haben, werden daher erfasst; Tatsachenbehauptungen fallen nicht unter den Schutzbereich der Meinungsfreiheit. Darüber hinaus kann die Meinungsfreiheit durch allgemeine Gesetze, Jugendschutzgesetze und das Recht der persönlichen Ehre (im Bereich von Verleumdungsklagen) eingeschränkt werden.

Das ist auch der größte Unterschied zum zweiten Modell, nämlich den USA. Die Unterschiede bestehen bereits im Namen des Grundrechts. Anders als in Deutschland spricht man in den USA von „Freedom of Speech“. Der First Amendment ist in seiner Klarheit beispiellos. Es besagt ganz einfach, dass der Gesetzgeber kein Gesetz erlassen darf, das die Meinungsfreiheit einschränkt. Es ist also das Gegenteil des deutschen Verständnisses: In den USA kann es keine Rechtfertigungsebene geben, weil Eingriffe in die Meinungsfreiheit durch den Staat einfach von der Verfassung verboten sind.

Ein kurzes Beispiel, um das Ausmaß der Unterschiede zu verdeutlichen: „Bei einem Streit um die Grenzen des Grundgesetzes verliert Max die Nerven und nennt seine Kollegin Erika einen Idioten.“

Diese unhöfliche und beleidigende, aber im Grunde harmlose Äußerung hat nach amerikanischem Recht keinerlei Konsequenzen. Bei Anwendung deutschen Rechts macht sich Max jedoch nach §185 StGB wegen Beleidigung strafbar. Erstattet Erika Anzeige, droht Max eine Geldstrafe – und wenn Max ein Wiederholungstäter ist, der in der Vergangenheit mehrfach mit dem Paragrafen bestraft wurde, droht ihm sogar eine Haftstrafe.

Wir reden hier über ein ganz klares Beispiel wo man sehr gut für §185 StGB argumentieren kann. Aber es ist viel absurder. So mussten sich die Gerichte in den 1990er Jahren beispielsweise mit der Frage auseinandersetzen, ob ein provokantes „Duzen“ als Beleidigung zu werten ist. Der Fall ging bis vor das Oberlandesgericht Düsseldorf. Wer den Fall so absurd findet wie ich, kann aufatmen, denn das Oberlandesgericht hat entschieden, dass dies nicht strafbar ist. 

Der Beleidigungsparagraph schützt das unterschiedlich definierte Rechtsgut der Ehre, was nicht verwundert, da jeder von uns etwas anderes unter Ehre versteht. So definiert die (wohl) vorherrschende Meinung Ehre einerseits als den „persönlichen („inneren“) Geltungswert, der einem Menschen als Träger geistiger und moralischer Werte zukommt, und andererseits als den gesellschaftlichen („äußeren“) Wert der Geltung einer Person, dh ihres tatsächlichen guten Rufes in der menschlichen Gesellschaft, andererseits (Definition: Urs Kindhäuser, Strafrecht BT I §22 Rn.2, 8. Auflage 2017; siehe auch BGH, 18.11.1957 – GSSt 2/ 57, Rn. 17).

Dabei wird nach herrschender Meinung nicht nur die Ehre des Einzelnen geschützt, sondern auch die von Personenvereinigungen, wie Unternehmen, Vereinen, politischen Parteien etc. Hier wird behauptet, Ehre sei eine Existenzbedingung im Recht, insbesondere im sozialen, zwischenmenschlichen Bereich.

Auch die Beleidigung eines Unternehmens oder einer anderen Personenvereinigung kann bei Vorliegen einer bestimmten Situation bestraft werden. Denn nach herrschender Meinung der Rechtsprechung können einige dieser Vereine nur dann innerhalb einer Gesellschaft funktionieren, wenn ihre Arbeit nicht diskreditiert wird, weshalb sie als Einzelpersonen gleichermaßen schützenswert sind. Es gibt einige Probleme mit diesem Argument, selbst wenn es nur auf Einzelpersonen angewendet wird.

Einerseits kann die Arbeit, Tätigkeit oder auch die ganze Person diskreditiert werden, ohne dass eine Straftat begangen wird. So kann man eine andere Person sogar innerhalb der Grenzen des Gesetzes diskreditieren. 

Andererseits gibt es Staaten, in denen der Ehrenschutz einen deutlich geringeren Stellenwert hat als in der deutschen Rechtsordnung. Ein gutes Beispiel dafür sind die USA, wo beispielsweise die Beleidigung nicht strafbar ist. Und doch existieren die Vereinigten Staaten von Amerika.

Dieser Teil der Argumentation der deutschen Anwälte ist schwer zu rechtfertigen und das selbst bei sorgfältiger Interpretation der Aussagen… Allenfalls könnte man argumentieren, dass der strafrechtliche Ehrenschutz diese Aktivitäten und Rechtsgüter positiv beeinflusst bzw. fördert. Dies ist jedoch schwer nachzuweisen.

Schließlich werden die negativen Auswirkungen einer solchen Rechtsordnung oft übersehen. Infolgedessen ist es unglaublich schwierig, eine Tatsachenbehauptung von einer bewertenden Behauptung zu unterscheiden. Noch schwieriger ist es zu beweisen, ob eine Äußerung beleidigend ist: Sprache und Gesellschaft sind dynamisch. Auch wenn die Gerichte bei der Auslegung und Anwendung des Strafrechts vorsichtig sind (und das kann man glücklicherweise in Deutschland sagen), treten auch in einem demokratischen Rechtsstaat wie Deutschland sogenannte „Freezing-Effekte“ auf, in denen vermeintlich straflose Äußerungen nicht gemacht werden aus Angst vor einem Rechtsstreit oder der Strafverfolgung an sich. Da ist man lieber vorsichtig und sagt gar nichts, weil man rechtliche Probleme vermeiden will.

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der USA. Beleidigungen, Hassreden, das Verbrennen von Fahnen sind in den USA erlaubt und der Staat existiert nicht nur, sondern ist wahrscheinlich der reichste der Welt. Das Strafrecht ist die „letzte Instanz“ des Rechtssystems und sollte so selten wie möglich angewendet werden. Das amerikanische System wird diesem Prinzip in diesem Einzelfall eher gerecht; in anderen hat das deutsche System klare Vorteile. Wir können und sollen voneinander lernen.

Will man einen grundsätzlichen Schutz der Ehre oder der Person vor Verleumdung und Verleumdung erreichen, wäre das Zivilrecht die weitaus bessere Alternative. Es ist viel wichtiger, das Opfer für seinen Schaden zu entschädigen, als den Täter ins Gefängnis zu stecken. Denn niemand sollte wegen Aussagen hinter Gittern sitzen. Wer das denkt, sollte den ersten Stein werfen.

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Wie Handelskriege eigentlich geführt werden sollten

Der kostenlose Tausch ist kein Nullsummenspiel.

Staaten stehen in gewisser Weise in Konkurrenz zueinander. Zwar ist Handel kein Nullsummenspiel und Handelskriege, Zölle und andere Restriktionen daher kontraproduktiv. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass unterschiedliche Regulierungsoptionen zu besseren oder schlechteren Ergebnissen führen. Beispielsweise ist ein Staat, der seine Bürger und Unternehmen weniger besteuert, tendenziell wettbewerbsfähiger als ein Staat mit hoher Besteuerung. Ein Bundesland, das die Existenzgründung erleichtert, wird in der Regel mehr Selbständige haben als ein Bundesland, das hohe bürokratische Hürden vorschreibt. Nur in einer völlig freien globalen Marktwirtschaft würden diese regulatorischen Unterschiede verschwinden.

Aber diese Ausgangsposition haben wir nicht. Die Beatles haben sich aufgelöst. Sebastian Vettel wird mit Ferrari nicht Weltmeister, und Eltern lieben manchmal nicht alle ihre Kinder gleich. 

In dieser unvollkommenen Welt stehen Staaten durchaus in Konkurrenz zueinander. Dies führt zu so pathologischen Phänomenen wie Protektionismus.

Eine andere Art von Konkurrenz war vor nicht allzu langer Zeit in zwei baltischen Staaten zu beobachten. In Estland wurde beispielsweise festgestellt, dass sich viele Bürger aufgrund der höheren Alkoholsteuern entschieden, Alkohol nicht im eigenen Land, sondern beim Nachbarn in Lettland zu kaufen. Dies führte vor allem in den Grenzgebieten zu einem regen Handel und die Geschäfte wuchsen wie Pilze aus dem Boden. Die Verluste im estnischen Staatshaushalt zeigten wie so oft Wirkung, und die Regierung beschloss, die Alkoholsteuern 2019 um 251 TP2T zu senken.

Dies löste zunächst eine kleine diplomatische Krise aus. Die Letten waren zunächst bestürzt. Eigentlich hatten sich die beiden Länder schon vor Jahren darauf verständigt, dass Lettland die Alkoholsteuern erhöhen würde, was auch sukzessive geschah. Der Ministerpräsident Lettlands beteuerte zunächst, keinen Alkoholkrieg gegen Estland führen zu wollen. Das mutige Vorgehen der Esten zwang Lettland im Gegenzug dazu, seine Alkoholsteuern zu senken. Das Ergebnis war eine 15%-Ermäßigung der Alkoholsteuern. 

Eine solche Steuersenkung bedeutet nicht zwangsläufig, dass weniger Einnahmen erhoben werden.  

Polen beschloss 2002, die Alkoholsteuern radikal um 30% zu senken, um die „Grauzonen“ zu bekämpfen, in denen Alkohol illegal und unkontrolliert hergestellt wurde. Durch die Steuersenkung verzeichnete der polnische Staatshaushalt erhebliche Einnahmen und konnte einen seit Jahren andauernden Trend umkehren. 2002 brachten die Steuern 3,87 Mld PLN (881 Mio. €) ein, 2003 waren es bereits 4,09 Mld PLN (931 Mio. €) und 2004 kamen dem polnischen Staat 4,56 Mld PLN (1 Mld €) zugute. Ebenso konnten die Grauzonen der unkontrollierten Alkoholproduktion bekämpft werden.

Die Beispiele zeigen zwei Lektionen. Einerseits bedeutet eine Steuersenkung nicht immer einen Verlust an finanziellen Mitteln für den Staat. Andererseits ist es ein geeignetes Instrument für den internationalen Wettbewerb mit wirtschaftlichen Vorteilen für den Verbraucher.

Damit ein solcher Wettbewerb entstehen kann, bedarf es bestimmter Rahmenbedingungen. Bei der Besteuerung bestimmter Waren sind diese Rahmenbedingungen der freie Markt und die Freizügigkeit. Beide Staaten sind Mitglieder der Europäischen Union. Die oben beschriebene Situation konnte nur entstehen, weil es für Esten möglich ist, ohne großen bürokratischen und finanziellen Aufwand nach Lettland zu reisen und dort Waren zu kaufen.

Das Prinzip ist jedoch auf viele Steuerarten anwendbar. So können Länder und Regionen auch gegeneinander antreten, indem sie Lohn- und Einkommensteuern, Kapitalmarktsteuern, Grundsteuern und andere Abgaben senken. Dieses Prinzip zeigt sich auf dem europäischen Kontinent am Beispiel des Schweizer Föderalismus. Dort konkurrieren die Kantone unter anderem mit der Steuerlast. So zahlt man im Kanton Zug, der im Zentrum des Landes liegt, tendenziell weniger Steuern als in den westlichen Gebieten in der Nähe von Frankreich.

Ein größeres Land mit einer föderalen Struktur, die den Steuerwettbewerb begünstigt, sind die USA. Neun Bundesstaaten in den USA (Wyoming, Washington, Texas, Tennessee, South Dakota, New Hampshire, Nevada, Florida, Alaska) erheben keine eigenen Einkommenssteuern. Das ist ein nicht unerheblicher Unterschied zum Bundesstaat Kalifornien, der eine Steuer von 13,31 TP2T erhebt. Unterschiede ergeben sich auch in Details wie dem Verlauf. Staaten wie Illinois, North Carolina oder Minnesota erheben zwar Einkommenssteuern, allerdings in Form einer „Flat Tax“, einer Zeilensteuer.

Auch bei den Umsatzsteuern und anderen Abgaben gibt es erhebliche Unterschiede.

Sowohl in den USA als auch in der Schweiz wählen die Bürger somit zwischen verschiedenen Besteuerungsmodellen und können mit ihrem Einkommen und ihren eigenen Füssen durch die Wahl eines anderen Wohnortes abstimmen.

Dieser Mechanismus ist auch in der EU zu beobachten. Ein solcher Vorteil des europäischen Föderalismus muss erhalten und gestärkt werden. Anstatt Mindeststeuersätze einzuführen (die beispielsweise bereits für die Mehrwertsteuer gelten), sollte die Europäische Union stattdessen den Wettbewerb fördern. Vorteile entstünden nicht nur einzelnen Steuerzahlern in der EU, sondern der Freihandelszone insgesamt. 

Eine niedrigere Besteuerung, die durch Wettbewerb erreicht werden könnte, würde europäische Unternehmen auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähiger machen. Die EU sollte also weniger von Solidarität und mehr von Föderalismus und Dezentralisierung im Steuerkontext sprechen. 

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