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Diejenigen, die den Film “Thank You For Smoking” kennen, werden sich vielleicht an die sehr unterhaltsame Geschichte von Tabakgegnern und Befürworter erinnern. Während die Gegner zusätzliche Regulierung fordern, wollen die Befürworter ihre Industrie retten. Der Film nutzt das Stilmittel der Hyperbel, also der bewussten Übertreibung, um die Zuschauer für sich zu gewinnen. So werden zum Beispiel Tabaklobbyisten entführt und ein Gesetz diskutiert, das retrospektiv dazu verpflichtet alle Filme so zu editieren, dass Zigaretten durch Lollipops ersetzt werden.

Viele Jahre galt der Film als bewusste künstlerische Provokation und nicht als etwas was Experten oder gar Politiker im echten Leben fordern würden. Doch der Fakt, dass die französische Gesundheitsministerin Agnes Buyn Ende 2017 vorgeschlagen hat Zigaretten in Filmen zu verbieten zeigt, wie nah solche Regulierungsvorschläge an Dystopien einer Komödie herankommen.

Die Pläne von Gesundheitsaktivisten sind weitreichend und in den letzten Jahrzehnten zunehmend erfolgreich: rauchen und vapen ist in fast allen öffentlichen Plätzen verboten, Werbung für solche Produkte ist ebenfalls untersagt und in immer mehr Ländern ist noch nicht mal mehr erlaubt die Marken von Zigaretten zu zeigen. Darüber hinaus werden Zigaretten exzessiv besteuert. Dies hat bisher nicht nur zu weniger Freiheit für Konsumenten geführt, sondern auch zu einem florierenden Schwarzmarkt, von dem die Schattenwirtschaft profitiert.

Doch anscheinend ist das noch nicht das Ende des Bevormundungswahns. In dem die Gesundheitslobby darauf drängt Filme zu zensieren, die Zigaretten oder Nikotinprodukte wie E-Zigaretten zeigen, geht sie einen großen Schritt weiter als zuvor, da es die Kunst- und Meinungsfreiheit angreift.

Ab dem ersten Oktober werden sich die 181 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisations (WHO) Framework Convention on Tobacco Control (FCTC) zur 8. Konferenz der Parteien in Genf treffen, um zu diskutieren wie die Zukunft der Tabakkontrolle aussehen soll.

Ein Blick auf die Agenda der Konferenz verrät, dass die Delegierten potenzielle Verbote von Tabak- und Nikotinprodukten in Medien und Filmen diskutieren wird, mit dem Ziel Rauchen unattraktiver zu machen. Beamte der WHO haben anscheinend größere Probleme mit einem im im Sessel rauchenden Sean Connery als mit Rambo, der im Dschungel hunderte von Menschen mit seiner Maschinenpistole abknallt. Gewalttätige Szenen sind anscheinend weniger relevant als Lifestyle Entscheidungen.

Die Konferenz wird ein interessanter Schauplatz für die Debatte ob E-Zigaretten und solche Produkte die nur Dampf erzeugen, aber Tabak nicht verbrennen (auch als Heat-Not-Burn oder HNB Produkte bekannt) aufgrund ihrer weniger schädlichen Folgen als Chance ergriffen wird, oder man E-Zigaretten so bekämpfen wird wie herkömmliche Zigaretten. Während Englands Gesundheitswesen Raucher dazu ermutigt zu rauchfreien Produkten wie E-Zigaretten zu wechseln, drängt die WHO ihre Mitgliedsstaaten weiter dazu alle E-Zigaretten und HNB Produkte zu verbieten.

Zuletzt hat die Konferenz der Parteien der WHO in Delhi stattgefunden – dabei kamen 5.000 indische Soldaten zum Einsatz um die Konferenz zu schützen, welche zum größten Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Die Konferenz hat die Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen jegliche Werbung dieser bis zu 95% weniger schädlichen Technologien zu verbieten und die Produkte exzessiv zu besteuern.

Dieses Jahr findet die FCTC Konferenz in der Heimatstadt der WHO in Genf statt und sollte zugänglicher für Journalisten sein als die letzten Konferenzen in Delhi und Moskau. Hoffentlich wird es mehr öffentliche Aufmerksamkeit für diese Konferenz und den WHO Vertrag geben, die aktiv die Rechte von Konsumenten einschränkt von neuen Nikotinprodukten Gebrauch zu machen, und sogar die Meinungsfreiheit einschränkt und stattdessen aktive staatliche Zensur fordert. Der prüfende Blick der Öffentlichkeit ist der beste Weg solche illiberalen Vereinbarungen zu stoppen.

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