Schwierige Zeiten zeigen, welche Bahnhöfe sich anpassen können und welche weiterhin Probleme haben. Der diesjährige Index zeigt sowohl die Widerstandsfähigkeit als auch den Niedergang der verkehrsreichsten Knotenpunkte Europas. Der Hauptbahnhof Zürich belegt erneut den Spitzenplatz und beweist, dass Zuverlässigkeit und Qualität auch unter Druck aufrechterhalten werden können. Gleichzeitig feiert Wroclaw Glowny ein bemerkenswertes Debüt: Er ist nicht nur der erste polnische Bahnhof im Ranking, sondern auch der zweite insgesamt und signalisiert den rasanten Aufstieg Osteuropas in Bezug auf Infrastruktur und Personenverkehr. Andere Bahnhöfe wie der Berliner Hauptbahnhof und London Paddington haben sich dank kürzerer Verspätungen und besserer Ausstattung eindrucksvoll erholt, während langjährige Spitzenreiter wie Bern und Montparnasse nur geringfügige Rückgänge verzeichneten. Dennoch bestehen in Ländern wie Deutschland, Spanien und Großbritannien weiterhin anhaltende Probleme, wo Verspätungen, Stromausfälle und politische Eingriffe das Fahrgasterlebnis weiterhin prägen. Die Ergebnisse zeigen eine Bahnlandschaft im Wandel: Einige Bahnhöfe setzen neue Qualitätsstandards, andere offenbaren tiefe Risse, die noch repariert werden müssen.
Wir haben fünfzig der verkehrsreichsten Bahnhöfe Europas nach Passagieraufkommen bewertet, um herauszufinden, wo Reisende das beste Reiseerlebnis erwarten können. Die Bewertung berücksichtigte Ticketoptionen, Serviceleistungen im Bahnhof, Barrierefreiheit, kostenloses WLAN, die nationale und lokale Schienennetzabdeckung sowie die Verfügbarkeit von Mitfahrgelegenheiten. Diese sechste Ausgabe basiert auf früheren Untersuchungen und nutzt offizielle Berichte, Online-Daten, Bahnhofspläne, Echtzeit-Updates und unsere eigene Analyse.
Um die Ergebnisse aussagekräftiger zu gestalten, haben wir neben dem Gesamtranking zusätzliche Kategorien eingeführt: „Superbahnhöfe“ mit über 100 Millionen Passagieren, kleinere Drehkreuze mit unter 50 Millionen Passagieren und eine separate Liste für Neueinsteiger im Index. Die Bewertungen reichen in allen Kategorien von sehr hoch bis sehr niedrig und zeigen keine Präferenz für die Bahnhofsgröße. Die Fahrgastzahlen spiegeln die aktuellsten verfügbaren Daten mit Stand August 2025 wider, wobei die Betreiber in einigen Fällen keine Aktualisierungen bereitgestellt haben.
An mehreren großen Bahnhöfen stiegen die Passagierzahlen stark an. Der Gare du Nord wuchs von 226,7 auf 257 Millionen Reisende, Frankfurt am Main von 127,7 auf 164,2 Millionen, und auch britische Knotenpunkte wie Liverpool Street, Stratford und Paddington verzeichneten starke Zuwächse. Dennoch gab es auch deutliche Rückgänge: Essen sank von 55,5 auf 33,6 Millionen, Dortmund von 54,7 auf 47,5 Millionen und Napoli Centrale von 59,2 auf 50 Millionen – wobei einige Veränderungen eher auf Änderungen in der Berichterstattung als auf das tatsächliche Verkehrsaufkommen zurückzuführen sind.
Die Schweiz schneidet weiterhin hervorragend ab. Zürich verzeichnet durchschnittlich nur 1,33 Minuten Wartezeit und nur 41 TP3T Verspätung bei den Zügen. Bern schneidet sogar noch besser ab und bestätigt damit die Vorteile von Wettbewerb und dichter Infrastruktur. Im Gegensatz dazu hat sich der Berliner Hauptbahnhof seit letztem Jahr verbessert – die Wartezeiten haben sich halbiert, die Verspätungen reduziert und neue Restaurants eröffnet –, steht aber weiterhin vor Herausforderungen.
Andere Bahnhöfe weisen weiterhin Schwachstellen auf. Der Gare de Lyon meldet lange Wartezeiten, die Störungen scheinen jedoch nur vorübergehend zu sein. Deutsche Bahnhöfe belegen die hinteren Plätze der Rangliste: Dortmund, Gesundbrunnen und Ostkreuz kämpfen trotz starkem Verkehrsaufkommen mit mangelhafter Ausstattung, hohen Verspätungen und unzureichendem Service. Solange keine Strukturreformen greifen, dürfte die Frustration der Verbraucher in Deutschland nicht nachlassen.
Die Wahl eines der fünf besten Bahnhöfe für Ankunft oder Abfahrt bietet mehrere Vorteile, wie etwa kürzere Wartezeiten auf den Zug, günstigere Öffnungszeiten der Fahrkartenschalter, mehr Ticketpakete zur Auswahl, besser zugängliche Eingänge, Bahnsteige und Toiletten für Menschen mit Behinderungen, mehr Geschäfte, Kioske, Restaurants und First-Class-Lounges, schnellere Verbindungen zum und vom Bahnhof und eine bessere landesweite Abdeckung.
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