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Für die Freiheit der Konsumenten: Ein Interview mit Bill Wirtz

Bill Wirtz, ein Policy Analyst des Consumer Choice Center, spricht über die Gefahren, die vom Nanny State ausgehen.

Bill, Du arbeitest für den Consumer Choice Center (CCC). Kannst Du uns einen kurzen Überblick darüber geben, was Euer Ziel ist?

klar! Das Consumer Choice Center ist eine weltweit aktive Gruppe von Verbrauchern, die sich für Wahlfreiheit einsetzt. Verantwortungsvoller Verbraucher soll man nicht vormunden. Wir wissen, dass es Produkte gibt sterben gewisse Risiken Haben, doch überbesteuern oder gar verbieten sollte man sie nicht berücksichtigen. Unsere Mission ist es, Gesetzgeber davon zu überzeugen, evidenzbasierte und nicht-paternalistische Verbraucherpolitik zu betreiben.

„Consumer Choice“, auch die freie Wahl für Konsumenten, hört sich ja generell ganz gut an. Doch kann es nicht auch nur ein Vorwand von großen Lobbykonzernen sein, ihr Eigeninteresse gegenüber der restlichen Bevölkerung durchzusetzen?

Manche unserer Positionen überschneiden sich ganz klar mit den Interessen von Unternehmen, und andere gar nicht. Ich kann mir beispielsweise schwer vorstellen, dass Taxiunternehmen besonders verzückt sind über unsere Befürwortung von Ride-Sharing-Unternehmen wie Uber. Wir arbeiten etwa auch mit Cannabis-Unternehmen zusammen, um Cannabis international legal und für Erwachsene erhältlich zu machen. Es geht auch immer um die freie Wahl.

Gibt es bestimmte Produkte oder bestimmte Gesetze, die Ihr besonders in den Vordergrund stellt?

Wir arbeiten auf mehreren Ebenen: Transport, digitaler Binnenmarkt, Diesel, Handelspolitik, Marken, Nutzung von Wissenschaft auf Politikebene, Weltgesundheitsorganisation und allgemeine Verbaucherartikel. Da ist jeweils viel Politik drin, die wir mit verschiedenen Interessengruppen, darunter auch Politikern, besprechen oder zu denen wir Veranstaltungen organisieren.

Was ist falsch daran, dass der Staat Produkte wie Alkohol, Tabak oder Schokolade verbietet bzw. versucht, zu regulieren? Diese Produkte sind ja immerhin klar gesundheitsschädlich.

Ob es nun Alkohol, Zucker oder Tabak ist: Klar, verschiedene Produkte sollten man mit Vorsicht genießen, und im Wissen, dass sie schädlich sein können. Wir haben kein Interesse daran Verbraucher zu sagen, diese wären gesund, denn das stimmt natürlich nicht. Zu sagen, dass man als informierter Verbraucher das Recht haben soll eigene Entscheidungen zu treffen ist nicht das gleiche als den Konsum selbst zu unterstützen. Mein Heimatland Luxemburg legalisiert demnächst Cannabis: Nur weil es legal ist, heißt das ja nicht, dass die Regierung zum Konsum aufruft. Bei Alkohol, Zucker und Tabak ist es das gleiche: Risiken kennen, individuelle Freiheit respektieren.

Wie versucht das CCC auch, gegen diese Nanny-Staat-Regulierungen und -Verbote vorgehen?

Wir haben verschiedene Tools:

  • Öffentliche Statements: Pressemitteilungen, Meinungsartikel, Recherchearbeiten, Interviews, Videos, soziale Medien
  • Veranstaltungen: Rundtischgespräche und Vorlesungen
  • Politische Arbeit: Treffen mit Politikern und öffentlichen Anhörungen

Was ist Eure größte Erfolgsgeschichte?

In den USA planten mehrere Senatoren eine Gesetzesänderung einzuführen, die Billigflüge praktisch unmöglich gemacht hätte. Der Vorschlag beinhaltete ein Verbot mit hinzukommenden Gebühren, auch Extra-Leistungen. Hätte das bedeutet, dass jeder Fluggast immer ein Recht auf 20kg Gepäck, WLAN, oder rundum Stornierungsmöglichkeiten hätte haben können, was die Preise in die Höhe getrieben hätte. Innerhalb weniger Wochen ist es uns gelungen, dem Vorschlag entgegenzuwirken und der abgelehnt zu werden.

Danke für das Interview!

Ursprünglich erschienen bei https://peace-love-liberty.de/fuer-die-freiheit-der-konsumenten-ein-interview-mit-bill-wirtz/

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