Übergewicht und Diabetes stellen ein großes Problem dar. Berichte der WER veranschaulichen
die Verdreifachung von Fettleibigen in den letzten 45 Jahren.
2016 waren laut den Daten der WHO 39% von Erwachsenen übergewichtig, 13% sogar
fettleibig. Etwa 38 Millionen von Kindern waren 2019 fettleibig oder übergewichtig.
Eine Lösung für das Problem sieht sterben WHO in der Besteuerung von zuckerhaltigen Getränken.
Durch die Besteuerung soll ein niedrigerer Zuckerkonsum von Verbrauchern erreicht werden.
Zu sagen, dass Zucker eine schlechte Reputation hat, wäre untertrieben. Der Zucker wird für
Übergewicht und Fettleibigkeit verantwortlich gemacht. Er sei der Grund für sterben
Zivilisationskrankheit Diabetes.
Doch kann Zucker wirklich als Hauptverursacher von Fettleibigkeit verantwortlich gemacht werden?
Zunehmen, Abnehmen und Makronährstoffe
Wir bauen Fett auf und wir mehr zu uns nehmen, als wir verbrauchen. Der Mensch
konsumiert Produkte, um zu überleben und Energie aufzunehmen.
Diese Energie wird in Kilokalorien (kCal) gemessen. Also Verbrauch der durchschnittliche
Mensch etwa 2000 kCal am Tag. Der Gesamtumsatz setzt sich zusammen aus dem
Grundumsatz, der dazu benötigt WIRD um die Grundfunktionen unseres Körpers zu nutzen und
dem Arbeitsumsatz, das sind sterben Kalorien sterben Verbrauch Werden, davon wir (vor Allem)
körperlich arbeiten. Die größten Unterschiede innerhalb der Bevölkerung ergeben sich aus
diesem Arbeitsumsatz. Wer sich mehr bewegt, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, der
Anwendung auch mehr. Weniger von mehreren Tausend Kalorien sind dabei nicht
ungewöhnlich. Nimmt man mehr Kalorien auf, als unser Gesamtumsatz befinden wir uns in
einem Kalorienüberschuss.
Wir sehen: Neben der Nahrungsaufnahme steht der Faktor des Energieverbrauchs.
Geht es um den Körperfettanteil ist es auch egal, ob wir den Kalorienüberschuss durch eine
überhöhte Anzahl von Kohlenhydraten, Fett oder Proteinen erreicht haben. Letztendlich ist sterben
Kalorienbilanz entscheidend, dh ob wir mehr zu uns nehmen, als wir verbrauchen. In einer
vielzahl von belastbaren Studien konnten signifikante keine Unterschiede zwischen
kohlenhydratreichen und kohlenhydratarmen Diäten festgestellt werden.
Zucker und Übergewicht
Ist Zucker der Grund für den Speckbauch?
In den Vereinigten Staaten kann eine gute Datenlage und Langzeitstudien zu diesem Thema vorgefunden werden. Durch eine Studie des US-Landwirtschaftsministeriums wurde das Essverhalten der Amerikaner zwischen 1970 und 2014 untersucht. US-Amerikaner
konsumierten 2014 täglich etwa 374 kCal mehr als im Jahre 1970. Von diesen 374 kCal machen Zucker und andere kalorische Süßungsmittel etwa 33 kCal aus. Nur als Vergleich: Um 1 kg Fett aufzubauen, muss man einen Kalorienüberschuss von etwa 7000 kCal erreichen. Hier eine Liste von Lebensmitteln mit einer ähnlichen Kalorienanzahl, wie 33 kCal: Eine Scheibe Roggenknäckebrot (38 kCal), 100g Erdbeeren (das sind etwa 5 Erdbeeren: 33 kCal), 50g von einem Apfel (das ist in etwa ein Drittel eines ganzen Apfels: 27 kcal).
Das ist nicht alles. Analysiert man die Daten des USDA im Bezug auf Zucker, kann man beobachten, dass der Zuckerkonsum in den USA seit Umsatz eines Höchstwerts in 1999 stetig sinkt. 1999 machten zugesetzte Zucker 422,6 KCal in der amerikanischen Diät aus. 2016 sind es 357,7 KCal. Die Raten ein Übergewichtigen steigen dennoch. So waren 1999 30,51 TP2T der Erwachsenen und 13,91 TP2T der Jugendlichen übergewichtig. 2016 waren es 39,6% bei Erwachsenen, sowie 18,5% bei Jugendlichen.
Wie sieht die Datenlage aus Deutschland aus? Zwischen 1990 und 2001 ist der Zuckerverbrauch pro Kopf in Deutschland von 35,1 kg auf jährlich 35,3 kg gestiegen. 2011 lag der Konsum bei 35,6 kg. Das sind 0,5 kg Zucker mehr pro Jahr. Zucker hat eine Kaloriendichte von 405 kCal pro 100 Gramm. Um bedeutet das, dass die deutschen jährlich 2025 kCal mehr an Zucker konsumieren. Umgerechnet pro Tag, sind das etwa 5,5 KCal. Auch in Deutschland kann es deshalb nicht alleine am Zucker liegen.
Die Daten aus den Vereinigten Staaten und Deutschland sind keineswegs einzigartig. Ein weiterer Staat mit ähnlichen Daten ist Australien.
Auch dort konnte man beobachten, dass der Zuckerkonsum sinkt und gleichzeitig sterben immer mehr Menschen übergewichtig sind.
Noch viel interessanter ist die Datenlage im Vereinigten Königreich. Aus verschiedenen Studien ergibt sich, dass sowohl die Anzahl von Kalorien, als auch die Menge von Zucker, die Briten verbrauchen seit Jahren sinken. Die Briten sind vorbildlich, wenn es um gesunde Ernährung und Kaufverhalten geht. Zum Beispiel konsumieren sie tendenziell mehr Früchte und Gemüse, als die meisten anderen europäischen Staaten. Trotzdem steigt auch dort die Zahl von Übergewichtigen.
Die Diskrepanz zwischen steigendem Übergewicht und teilweise sogar sinkendem Zuckerkonsum lässt sich jedoch erklären. Seit Jahren nehmen Menschen in diesen Ländern mehr Kalorien zu sich, als sie verbrennen. Im Vereinigten Königreich ging in den letzten 50 Jahren die Kalorieneinnahme stetig zurück. Die tägliche Kalorienverbrennung jedoch noch stärker und das verursachte Gewichtszunahme, Zucker als Teil unserer Ernährung ist naturgemäß ein Teil der Gleichung, aber nicht der entscheidende. Weder in den USA, Deutschland, UK, noch in anderen Ländern passiert etwas untypisches. Was zählt, ist die Kalorienbilanz.
Insulinresistenz, Diabetes und andere Krankheiten
Eine weitere Krankheit, die mit Zucker und Kohlenhydraten in Verbindung gebracht wird, ist Diabetes Typ2. Aber wird Diabetes tatsächlich durch Zucker verursacht? Diabetes ist eine komplexe Krankheit. Die Ernährung spielt eine Rolle, darüber hinaus der Körperfettanteil, sowie davon unabhängige genetische Umstände.
Wie genau wird Diabetes verursacht? Es ist ein Zusammenfallen von Insulinresistenz und vom Versagen der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion und dessen
Transport ins Blut verantwortlich sind. Die Produktion der Betazellen ist genetisch determiniert. Die Begriffe Insulinsensitivität und -resistenz beschreiben die Fähigkeit von Organen auf Insulin zu reagieren. Ein Mensch mit hoher Insulinsensibilität reagiert stärker auf Insulin. Umgekehrt kann eine Insulinresistenz entstehen, die zu Diabetes (und anderen Krankheiten) führen kann. Der Umstand der dabei sterben größte Rolle spielt, ist der Körperfettanteil, bzw. Übergewicht. Menschen mit Übergewicht haben grundsätzlich eine schlechtere Insulinsensitivität.
Weitere belastende Faktoren, die eine bedeutende Rolle spielen, sind beispielsweise, aber nicht wesentlich der körperliche und psychische Stress, Rauchen von Tabak, Alkoholkonsum, sowie eine fehlende körperliche Betätigung. Es ist das Gewicht, bzw. der hohe BMI der am stärksten mit Diabetes-Typ-2 korreliert.
Welche Rolle spielt dabei der Zucker?
In einer Zusammenfassung von Studien aus dem Jahr 2016 Wird gezeigt, dass eine Verbindung von Zucker und Diabetes nicht festgestellt werden kann. Gerade in Mengen, in denen Zucker von der Allgemeinbevölkerung verzehrt WIRD, scheint keine Auswirkung auf die Insulinsensitivität vorzuliegen.
Zuckerkonsum- und Diabetesstatistiken aus verschiedenen Ländern untermauern diese Feststellung. So kann man in den USA seit 1999 einen Rückgang an Zuckerverbrauch beobachten (USDA-Daten). Trotzdem steigt die Anzahl an Diabetikern deutlich. China, mit einer deutlich niedrigeren Rate an Zuckerkonsum in der Bevölkerung, hat einen vergleichbaren Anteil ein Diabetiker wie sterben Vereinigte Staaten.
Im Vereinigten Königreich können wir, wie oben schon beschrieben, sowohl einen Rückgang des Zuckerverbrauchs, als auch von der Menge an täglich verzehrten Kalorien beobachten. Auch hier steigt die Rate von Diabetes.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Behauptungen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Zucker isoliert nicht betrachtet werden sollten. Die Gründe für Übergewicht sind eine zu hohe Energiezufuhr bei zu wenig körperlicher Betätigung.
Dieses Übergewicht führt zu gesundheitlichen Problemen, wie Insulinresistenz und Diabetes. Zwar ist Zucker als Teil unserer Ernährung indirekt ein Teil des Problems. Das IST es aber nur in dem Zusammenhang mit allen anderen Nährstoffen und Produkten, die wir konsumieren. Unsere Ernährung besteht aus verschiedenen Produkten. Nur wenige davon haben direkt negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Daher sollten unsere Ernährung und die Produkte, die sie ausmachen, immer gemeinsam in einem Kontext betrachtet werden.
Im zweiten Teil dieser Serie zum Thema Zucker wird analysiert, inwiefern Zuckersteuern zu einer Verringerung von Übergewicht führen können. Dazu werden die Erfahrungen in verschiedenen Ländern betrachtet.