Die kanadischen Getreidebauern sind in Schwierigkeiten und die Schuld daran trägt die Bundespolitik.
Zölle auf ein wichtiges Getreideexportprodukt Kanadas nach China haben die Branche in den Krisenmodus gestürzt.
Bereits im März platzierte China eine 100 Prozent Zölle auf kanadische Rapsöl- und -schrotimporte, die sich in erster Linie gegen Verarbeiter und Exporteure richteten.
In diesem Monat ging China noch weiter und platzierte eine 75,8 Prozent vorläufiger Antidumpingzoll auf kanadisches Rapssaatgut, der den Export kanadischen Rohrapssaatguts aus China, dem bei weitem größten Kunden der Branche, effektiv verhindert hat.
Chinas Zölle auf kanadische Landwirte sind kein Zufall. Sie sind Teil einer Vergeltungsmaßnahme. Schon bevor China seinen ersten Zoll auf kanadischen Raps verhängte, verhängte die Trudeau-Regierung einen brandneuen 100 Prozent Zoll auf chinesische Elektrofahrzeuge, zusätzlich zu einem bereits bestehenden Zoll von sechs Prozent.
Neben diesem neuen Tarif hat die Bundesregierung auch eine 25 Prozent Zölle auf chinesischen Stahl und Aluminium, was den bilateralen Handel noch schwieriger macht.
Diese Doppelschläge Kanadas gegen China blieben nicht unbemerkt. Die Folge war ein Vergeltungsschlag der chinesischen Regierung, der die kanadische Rapsindustrie in die Knie zwang.
Beobachter sollten nicht überrascht sein, dass China angesichts der hohen Zölle auf Schlüsselindustrien Vergeltungsmaßnahmen gegen Kanada ergreifen würde. Die offizielle Begründung der Trudeau-Regierung für die Zölle lautete, dass China eine „unfairer Vorteil auf dem globalen Markt„Dies ist eine Folge der Überkapazität und des Überangebots an Elektrofahrzeugen in China.
Im Wesentlichen beschlossen die Behörden, China für die Herstellung billigerer Elektrofahrzeuge zu bestrafen und versuchten, kanadische Verbraucher daran zu hindern, diese Fahrzeuge zu kaufen.
Die Trudeau-Regierung hat Milliarden von Steuergeldern in die heimische Elektrofahrzeugindustrie gepumpt. Daher ist es keine Überraschung, dass die Regierung versucht, die Verbraucher zum Kauf von in Kanada produzierten Elektroautos zu bewegen.
Darüber hinaus hat die Trudeau-Regierung verabschiedete Gesetze Diese Regelung schreibt vor, dass ab 2035 alle in Kanada verkauften neuen leichten Nutzfahrzeuge elektrisch sein müssen. Damit soll versucht werden, die kanadischen Verbraucher zum Kauf von Elektroautos zu zwingen. Indem die Regierung die chinesische Konkurrenz blockiert und die Verbraucher zum Kauf eines Elektroautos zwingt, wenn sie ein neues Fahrzeug kaufen möchten, versucht sie, die kanadischen Verbraucher zum Kauf eines bestimmten Elektroautotyps zu zwingen.
Beim Raps kritisiert die Bundesregierung die chinesische Regierung für ihren Protektionismus. Doch bei Elektrofahrzeugen verhält sich die Regierung genau wie China.
Ja, es stimmt, es gibt Sicherheitsbedenken mit chinesischen Elektrofahrzeugen. Die Bundesregierung hat diese Begründung für ihre Zölle jedoch nicht einmal herangezogen. Sicherheitsbedenken sind ein berechtigtes Anliegen, und diese Bedenken sollten den Verbrauchern mitgeteilt werden. Aber sollte die Bundesregierung kanadischen Verbrauchern den Kauf chinesischer Elektroautos vollständig verwehren, indem sie einen 100-prozentigen Zoll erhebt und dafür eine alternative Begründung anführt?
Das scheint kaum so, als würde man Kanadier wie Erwachsene behandeln.
Gleichzeitig kaufen Kanadier viele Dinge aus China, und Millionen von ihnen nutzen sogar chinesische Apps wie TikTok auf ihren Smartphones. Wenn Verbraucher Sicherheitsbedenken hinsichtlich chinesischer Autos oder chinesischer Apps haben, sollten sie diese nicht kaufen oder herunterladen. Aber Kanadier verdienen die Wahlfreiheit.
Den Protektionismus der chinesischen Regierung zu verurteilen und gleichzeitig selbst protektionistisch zu agieren, ist ein Schachzug der kanadischen Regierung, den sich die Rapsindustrie nicht leisten kann. Die kanadische Wirtschaft leidet bereits unter dem Handelskonflikt mit den USA und anderen wirtschaftlichen Problemen. Die Belastung einer wichtigen kanadischen Industrie wie der Landwirtschaft mit lähmenden Zöllen wird die Lage nur noch verschlimmern.
Die Regierung sollte Verhandlungen mit China aufnehmen und beiden Seiten vorschlagen, ihren Protektionismus aufzugeben. Bei Elektrofahrzeugen sollte die endgültige Entscheidung bei den Verbrauchern liegen, nicht bei der Regierung. Und Landwirte sollten nicht gezwungen werden, dabei Schaden zu nehmen, während die Regierung eine bevorzugte Branche vor echtem Wettbewerb schützt.
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